Hier der erste Teil eines äußerst interessanten Interviews mit Ernst Wolff, der ausführlich über die Jugendorganisation des Weltwirtschaftsforums (“Young Global Leaders”) recherchiert hat. Im Interview mit (u.a.) Reiner Fuellmich beschreibt W. die Davos-Jugend als Kaderschmiede für unser “Gubernanzsystem”, das die Herrschaft (quasi)kapitalistischer Konzerne demokratisch verbrämt. Zumindest war das bis vor kurzem der Fall: Mit der aktuellen Pseudo-Seuche haben die gerade mächtigen Davos-Alumni nämlich mit der Demontage des bisherigen politischen Systems und dessen Überführung in eine neue Standesgesellschaft begonnen.
Wolff, der ein begnadeter Rechercheur ist, verfolgt in seiner löblichen und sicher nicht einfachen Spurensuche den Weg der einst “Global Leaders of Tomorrow” genannten WEF-Nachwuchsorganisation gut 30 Jahre zurück
und kommt dabei auf Atem beraubende Verbindungen und eine Kontinuität, wie sie an das Rechts/Links-Schema gewohnte Analytiker nie vermuten würden
- eine unwahrscheinlich erscheinende Kontinuität von Angela Merkel bis Annalena Baerbock, quer über Alterskohorten und politische Affiliationen.
Der traditionelle Reflex der (oft “linken”) Kritiker/Analytiker besteht darin, die proto- oder sonstwie faschistischen Wegbegleiter des sg. Monopolkapitals als “Diederich Hesslings” mit mehr oder weniger Schmiss zu karikieren
(abhängig davon , ob der Beschriebene als zu feig für die Mensur gezeichnet wird)
oder wenigstens als zeitgenössische wirtschaftsliberale oder nationalistische Law and Order-Typen wie der ehemalige FDP-Politiker Philipp Rösler und der frühere französische Innenminister und Staatspräsident Nicolas “Kärcher” Sarkozy.
Nicht nur Diederich Hessling
Grusel-Klausis “demokratisches” Wachsfigurenkabinett kann aber mehr als überkommene antifaschistische Klischees eindeutig männlichen Geschlechts:
Es beherbergt auch die deutsche Langzeitkanzlerin Angela Merkel, die in der Davos-Jugend 1992 quasi neben Bill Gates die Schulbank gedrückt hat
- damals das Sinnbild einer emanzipierten jungen Frau aus dem Osten, nicht viel jünger als Deutschlands grüne Kanzler-Kandidatin Annalena Baerbock heute, die soeben die post graduate-Ausbildung für globale Führerschaft durchläuft.
Schon an der Macht befindet sich Alumna Jacinda Ardern, die seit 2017 PM in Neuseeland ist, eine große Corona-Kerkermeisterin vor dem Herrn (???).
Auch der österreichische Schattenkanzler Bundesbasti ist eine kleinere WEF-Nachwuchshoffnung in Sachen Global Leadership.
Eine ungleich größere stellt Pete Buttigieg dar, auch so ein Scharfmacher; der “demokratische” Bürgermeister einer Kleinstadt im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten
(der obendrein schwul ist – noch mehr Minderheit ginge höchstens, wenn er von dunkler Hautfarbe wäre oder mehr als ein Tausendstel Indianerblut in den Adern hätte).
Nicht fehlen darf hier natürlich die unabhängige Makrone aus Frankreich, die über ein Rebranding des zentristischen politischen Establishments französischer Staatspräsident wurde.
Man sieht: Das WEF war und ist schon immer der Diversität verpflichtet
und klarerweise gilt solch Offenheit auch bez. des politischen Systems, wie Schwabs Lobhudelei der chinesischen Corona-Politik nahe legt (“China leads world in terms of fighting the pandemic”).
Crony Capitalists haben sich historisch gut bei den Nazis aufgehoben gefühlt – fühlen sich aktuell aber besser bei den chinesischen Kommunisten aufgehoben, ist man versucht zu sagen.
Das Interview mit Ernst Wolff wird in deutscher Sprache mit englischer Untertitelung geführt. Englisch-Leser können eine Zusammenfassung aller drei Teile des Gesprächs auf der Seite der RAIR-Foundation abrufen.
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