Asyl: Die Hochverräter und ihre Pinscher halten dicht – beinahe

Mit einer riesigen Farçe ist am Freitag der Gipfel der EU mit der Tükei zu Ende gegangen. Der “1:1-Deal”, der angeblich im Zentrum der Abmachung steht, ist ein reiner Bluff. Beim gegenwärtigen Stand würde die EU mit den (theoretisch) zugesagten 72.000 Asylstellen ein, höchstens zwei Monate durchkommen. Die Wahrheit ist, dass Berlin und eine noch nicht offiziell bekannte Koalition von Helfernationen informell die Ansiedlung Hunderttausender Syrer zugesagt haben – auf Kosten ihrer “Untertanen”.

Die Rechnung ist ganz einfach: Bis Mitte März haben nach Angaben der UN-Flüchtlingsagentur UNHCR etwa 150.000 Menschen aus der Türkei per Boot auf griechische Inseln übergesetzt – macht etwa 2.000 Flüchtlinge pro Tag. Wenn die alle in das sichere Drittland Türkei zurückgeschoben werden, kommt die EU mit ihrem EUsylanten-Angebot 72.000: 2.000 = ganze 36 Tage aus (54.000 sind erst in zweiter Linie zugesagt, eigentlich hat die EU ja nur 18.000 im Rahmen ihres Resettlement-Programms vorhergesehen.)

Des Rätsels Lösung ist, dass Mutti Merkel & Co. der Türkei in öffentlich nicht bekannten Nebenabsprachen die Ansiedlung Hunderttausender Flüchtlinge aus deren Lagern im Süden des Landes zugesagt haben – ganz so wie sich das Gerald Knaus vom ESI ausgedacht hat (der Mann ist am Freitag mirakulöserweise aus den Spalten der systemkonformen Zeitungen verschwunden – so als würde er gar nicht existieren).

Die Lenkung und Ablenkung vom geheimen, eigentlichen Geschehen hat auf den ersten Anhieb ganz gut funktioniert. Der Kern des abgeschlossenen Deals findet sich in der Europäischen Öffentlichkeit lediglich in Spuren. 

In der offiziösen sowieso. Im gemeinsamen Abschluss-Statement heißt es unter Punkt 4 aber immerhin:

Sobald die irregulären Übersetzungen zwischen der Türkei und der EU beendet oder wenigstens substanziell verringert wurden, wird ein freiwilliges humantäres Zulassungsprogramm ins Leben gerufen (“Voluntary Humanitarian Admission Scheme”). Die Mitgliedsstaaten werden auf freiwilliger Basis dazu beitragen.”

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Dieses Dokument findet sich z.B. hier.

Das heißt, dass Merkel-Deutschland und seine Vasallen “freiwillig” Hunderttausende, wenn nicht Millionen Flüchtlinge abholen, z.B. mit militärischen Transportmaschinen (“Transall”).

Die Schoßhündchen verzichten im Regelfall darauf, das zu thematisieren und belabern stattdessen den Sager unseres Lügenbarons Jean-Claude Juncker, der meinte, was für eine Herkulesaufgabe die Erfassung von ein paar Zehntausend illegal nach Griechenland strömenden Flüchtlinge doch sei.

Nur in einigen wenigen Berichten der Mainstreammedien schimmert das wirkliche Geschehen durch. Zum Beispiel in der NZZ oder in der Süddeutschen. Dort heißt es immerhin (eigene Hervorhebung):

Ebenso ungelegen scheint der Hinweis auf den eigentlichen Kern des Deals mit Ankara zu kommen. Denn mit der Aufnahme von bis zu 72000 Syrern im Eins-zu-eins-Verfahren ist es natürlich nicht getan. Vielmehr müssen in den kommenden Jahren Hunderttausende Flüchtlinge per Luftbrücke nach Europa geschafft werden. Im Deal steht das zwar drin, in der Kommunikation spielt es aber keine große Rolle.”

süddeutsche

Oder in El País beispielsweise. Dort wird von einer “unbestimmten Zahl” von Flüchtlingen gesprochen, zu deren Aufnahme sich die Europäische Union verpflichtet habe.

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Ich überlasse allen, sich selbst eine Meinung über unsere Regierungskriminellen zu bilden. Auch über jene Leute, die herumkrähen, dass die Obergrenze von 37.500 Flüchtlingen an den Grenzübergängen eingehalten würde. Kunststück, wenn man sie gleichzeitig in Transall-Maschinen ins Land schippert !

Unabhängiger Journalist

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