Asyl: Anspruchsberechtigte in Österreich fast verdoppelt

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) hat seine (erste) Jahresbilanz für 2015 veröffentlicht. Die im vergangenen Jahr über diverse Verfahren entstandenen neuen Anspruchsberechtigten für das österreichische Sozialsystem belaufen sich allein in der ersten Instanz auf etwa 19.000 Menschen – gegenüber etwa 10.000 im Jahr 2014. Knapp 14.000 Asylwerber bekamen einen rechtskräftigen positiven Asylbescheid, weiteren 2.900 wurde humanitärer sowie 2.200 subsidiärer Schutz gewährt. Das geht aus Presseaussendung und Infografik des BFA hervor. Das dicke Ende kommt aber erst 2016 (Nachbemerkung).

Ich habe derzeit keine Zeit für ein umfangreiches Posting, wollte das aber loswerden, weil überall von 14.000 Asylanten und 39 Prozent Anerkennungsquote die Rede ist.

Das sind Untertreibungen, dazu kommt, dass durch die 90.000 neuen Anträge ein Rückstau entstanden ist, der eine Abschätzung der wahren Folgen der zahlenmäßigen Explosion noch nicht möglich macht.

Die Anerkennungsquote ’15 dürfte wie im Jahr davor bei um die 50 Prozent liegen, ist aber noch nicht bekannt, u.a. weil die Zahl der im gleichen Jahr bearbeiteten (abgeschlosssenen) Fälle noch noch nicht offiziell ist..

Nachbemerkung, 20.1., 18:30 Uhr: Zwischenzeitliche Recherchen legen nahe, dass die Kategorie Humanitärer Schutz eher kein heißer Tipp für die Kategorie Sozialkohle ist (Asyl selbst und Subsidiärer Schutz dagegen sehr wohl). Doch etwa die Hälfte der Anträge aus dem annus horribilis 2015 ist noch gar nicht entschieden. Das legt nahe, dass sich die 2015er-Zahl der 16.000 neuen Anspruchsberechtigten (Asyl + Subsidiärer Schutz) noch einmal verdoppeln wird. Morgen etwas mehr dazu.

Unabhängiger Journalist

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