Das wirtschaftlich schwer angeschlagene Venezuela soll planen, einen Teil seines Währungsgolds zu verkaufen und sich in diesbezüglichen Verhandlungen mit internationalen Banken befinden. Da es sich dabei unzweifelhaft um physische Bestände handelt, die (in diesen Mengen) sonst nicht mehr erhältlich sind, sollte sich die Oesterreichische Nationalbank unbedingt um den Erwerb des zum Verkauf stehenden Metalls bemühen. Die OeNB sitzt nach Angaben des Rechnungshofs noch immer auf 60 Tonnen nicht-physischem Gold (“Papiergold”) und könnte so zwei Drittel der noch offiziell vorhandenen Gold-Schuldscheine gegen echtes Metall swappen.
Sollte Venezuela in Dollar bezahlt werden wollen, ist es sicher ein Leichtes, 40 Tonnen nicht-physisches Gold in Dollar zu verwandeln und mit diesen Caracas zu bezahlen. Freilich wäre es wichtig, das Gold physisch ausgefolgt zu bekommen und dieses auf österreichischem Boden zu lagern.
Das Gold ist deswegen sicher physisches Gold, weil der verstorbene veneolanische Diktator Hugo Chavez 160 Tonnen aus den USA und Europa nach Haus holen hatte lassen um einem Griff nach dem venezolanischen Gold nach dem Muster Libyens zuvorzukommen.
Gemäß einem kürzlich erschienenen, eher komödiantischen Bericht hat der Rechnungshof stichprobenartig überprüfen können, dass in Wien rund 33 Tonnen Nationalbankgold lagern. Gleichzeitig behauptet der RH auf Basis von nicht kontrollierten/auf Plausibilität geprüften Angaben der Nationalbank (OeNB), dasss etwa 180 Tonnen in UK lagern.
Die einzige Prüfungshandlung, die ihm dazu gestattet war, war die Beobachtung einer “Inventur” bei der 0,42 Prozent der angeblich vorhandenen 14.299 Barren gecheckt wurden. Die Seriennummern der zu inspizierenden Barren mussten der Lagerstelle zuvor bekannt gegeben werden.
Trotz dieser zwielichtigen Umstände akzeptierte der Rechnungshof das Ergebnis dieser Pseudo-Inventur und erklärte, die OeNB habe per Ende 2013 über 218 Tonnen physisches Metall und gut 60 Tonnen “Papiergold” verfügt.
Da die OeNB sowieso die Rückübersiedlung eines Teils der Bestände plant, können der Kauf/Tausch des venezolanischen Golds und seine Unterbringung in Wien kein Problem darstellen. An der zu legenden Bilanz würde sich kein Strich ändern. 40 Tonnen stellen darüber hinaus kein nennenswertes logistisches Problem dar – weder für den Transport noch für die Lagerung.
Bild: Congreso de la República del Perú/Wikimedia Commons
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