Bayern bleibt extremillusionistisch

“Die Post bringt allen was” lautete ein alter Slogan der österreichischen Post und an diesen erinnert auch das Ergebnis der jüngsten Landtagswahlen in Bayern. Kritiker der ehemaligen Volksparteien können darin schwelgen, dass die CSU fast ein Viertel, die SPD mehr als die Hälfte ihres bisherigen politischen Marktanteils verloren haben. Linke wieder dürfen bejubeln, dass sich die Grünen fast verdoppelt haben. Eines blieb freilich unangetastet: Die Politik der radikalen Selbsttäuschung soll in neuen Konstellationen während der nächsten fünf Jahre fortgesetzt werden.

Politik des Extremillusionismus bedeutet u.a.:

  • fast unbegrenztes Vertrauen in das Geld- und Finanzsystem des Euroraums, “weil bis jetzt noch nichts passiert ist”,
  • nahezu unbegrenztes Vertrauen in regionale und soziale Umverteilungsschemata und deren Dauerhaftigkeit,
  • beinahe unbegrenztes Vertrauen in die Bekömmlichkeit “fremder” politischer Entscheidungen sowie
  • fast unbegrenztes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit neuer Energiesysteme.

Die Grünen, der zweite große Wahlsieger von Sonntag, sind Meister in allen diesen Kategorien.

Vergleichsweise schlecht schneidet hier die AfD ab, der erste Wahlsieger (+ 10,2 pp).

Das ist auch der tiefere Grund, warum die Kartellparteien des BRD-Systems diese als voll nazi diffamieren.

Die AfD hat ausweislich ihres weit über das Ausländerthema hinausgehenden Wahlprogramms einiges verstanden, auch und gerade in der Klima- und Energiepolitik.

In der Klima- und Energiepolitik zeigt die AfD einen Willen zu Nüchternheit und Realismus, der allen anderen fremd ist.

Das ist das eine.

Die fehlenden Adaptionsstrategien, die die AfD für das über Jahrzehnte ausklingende Ölzeitalter hat, sind das andere. Auch diesen Umstand könnte man als extremillusionistisch bezeichnen.

Unabhängiger Journalist

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