CO2-Sekte:Der Klimakiller in Zahlen

Der Donald bekommt in der Presse en serie den Titel Klimakiller verpasst, was eigentlich lustig wäre, wenn es nicht so traurig wäre. Traurig, weil den Schmieranten vom Mainstream partout nicht in den Kopf will, dass eine Volkswirtschaft, die nur mehr 15 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen stellt, auch dann das Klima nicht retten könnte, wenn sie ihren Ausstoß um ein Fünftel senkte. Das würde auch dann nicht funktionieren, wenn die Prämissen des CO2-Modells richtig wären. NB: Trump spielt den Bösewicht. NB II: Das globale Planwirtschaftsprojekt zeigt seine Fratze.

Der neueste Inventar-Bericht der US-Umweltagentur EPA von April 2017 zeigt u.a., dass die Bruttoemissionen der USA von 2005 bis 2015 von 7.313 auf 6.587 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gefallen sind. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent (mit Lulu etc. wären es sogar mehr als elf Prozent).

Wollten die USA den INDC Obamas erfüllen, müssten sie bis 2025 ihre Emissionen um weitere 19 Prozent senken (-27% ggü. 2005).

Das entspräche gegenüber 2015 einer Absenkung der Jahresemission um 1.248 Millionen Tonnen (mit Lulu ein bisschen weniger – es gibt überhaupt jede Menge unterschiedlicher Zahlenreihen, die nur zu einem taugen: die Intransparenz zu vergrößern   :mrgreen:   ).

Laut EDGAR, dessen Zahlen wir der Vergleichbarkeit halber hier verwenden wollen, haben die USA 2015 “überhaupt nur” 5.172 Millionen Tonnen CO2 emittiert und müssten bis zur Erfüllung des Obama-INDCs nur mehr 875 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Was bedeutet nun eine Reduktion um etwa eine Gigatonne, die Donald, unser Klimakiller, um’s Verrecken nicht umsetzen will?

Etwa 1/36 der CO2-Emissionen, die jedes Jahr auf der Welt ausgestoßen werden, oder rund die Hälfte dessen, was allein die Volksrepublik China bis 2030 zusätzlich ausstoßen würde, würde sie – rein rechnerisch – ihr Versprechen wahr machen, mehr erneuerbare Energien einzusetzen oder die CO2-Intensität ihrer Wirtschaft zu erhöhen.

Chinesische Potjemkin-Angaben

Spätestens hier stößt man freilich an die Grenze einer sinnvollen Diskussion, denn:

Die chinesischen Zahlen riechen spätestens seit 2014 streng nach Datenmassage – die Gläubigen der CO2-Sekte in der westlichen Academia sind jedoch willens, buchstäblich alles zu fressen, was ihnen offiziell vorgesetzt wird – sei’s von den eigenen Statistikern, oder deren Kollegen aus China.

Offiziell verlautbarte Zahlen sind geradezu ihr Leben, “Fakten”, die sie als unumstößliche Wahrheit akzeptieren – ganz egal, wie wenig plausibel, ja verdächtig die Umstände dieser Verlautbarungen auch sind.

Leute dieses Zuschnitts sind bereit, jede dahergelaufene Statistiklüge für bare Münze zu nehmen. Die Chinesen (und nicht nur die) können aus diesem Grund, Vieles, fast alles behaupten.

Um zu bebildern, was ich meine, hier die CO2-Emissionszahlen der Volksrepublik China aus der europäischen Edgar-Datenbank seit 2007. Die Tabelle wird in der dritten Spalte durch die reale Veränderung des CO2-Ausstoßes ergänzt (eigene Rechnung).

CO2-Emissionen VRC
 CO2e (Gt)  δ CO2 (MMt)
2007  7,515
2008  7,699  + 185
2009  8,247  + 547
2010  8,987  + 740
2011  9,845  + 858
2012  10,057  + 212
2013  10.503  + 446
2014  10,711  + 208
2015  10,642  - 69

Das Bild, das sich daraus ergeben soll, ist, dass die Volksrepublik ihr Wirtschaftswachstum zunehmend vom Wachstum der CO2-Emissionen entkoppelt – was grundsätzlich ja keine unvernünftige Annahme ist.

Das findet in den reifen, dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften der OECD ja auch statt – in kleinen Schritten und laufend.

Das ist aber kein ruckartiger Prozess, wie das die chinesischen Zahlen von 2014 und 2015 suggerieren.

Peking will dem Rest der Welt weismachen, dass 2015 seine Wirtschaft um 6,9 Prozent gewachsen ist, während seine Emissionen um 0,6 Prozent gesunken sind.

Um so etwas zu glauben, braucht es schon super-weltfremde Bewohner akademischer Elfenbeintürme sowie extra-blauäuige Politicos und Politikmacher.

Doch ich muss mich korrigieren:

Mit großer Wahrscheinlichkeit schenken z.B. Eurokraten und ihre Berater dem Statistikschwindel aus Peking keinen Glauben.

Sie stellen sich nur absichtlich dumm, um sich ihre Traumwelt ein paar Jahre länger erhalten und die eigenen Leute ein paar Jahre länger verarschen zu  können.

NB 31.5.2017, 18.45: Der amerikanische Präsident verfügt nicht nur über eine eigene bizarre Vorstellungswelt, er beteiligt sich auch gern an den Obsessionen der Medienleute.

Statt zu erklären, dass die Obama-Unterschrift unter dem Agreement von Paris ohne Ratifikation durch den Senat sowieso nichts wert ist, gibt er vor, er wolle aus dem Vertrag aussteigen und müsse dabei “Details zum Ausstiegsszenario ausarbeiten” lassen.

Warum Trump das so anlegt, darüber lässt sich spekulieren – wahrscheinlich, weil er meint, dass das deutlicher ist und er auf diese Weise bei den Wählern besser aussteigt. Im Endeffekt bleibt sich’s gleich.

Und selbst wenn er sich auf der Stelle in Obama verwandeln würde, könnte er das Weltklima nicht retten.   :mrgreen:    

Edit, 1.6., 10.00 Uhr, Tabelle. Die dritte Spalte der Tabelle hat Verwirrung ausgelöst und wurde tlw. für einen Prozentsatz gehalten.

Eigentlich waren es aber Gigatonnen, eine furchtbar große Einheit. Habe die Spalte daher in MMt (Millionen Metrische Tonnen) umgewandelt und einen kleinen Rechenfehler 2011 beseitigt. Der Rückgang von 2014 auf 2015 in Höhe von 0,6% ist korrekt.

Nachbemerkung II, 1.6., 12.00 Uhr. Leser-Mail-Schreiber weisen mich darauf hin, dass es ja gar nicht um die aktuellen, sondern um die historischen Emissionen gehe – also um einen gerechten Ausgleich zwischen den industrialisierten und nicht-industrialisierten Nationen.

Genau! Eine bessere Zusammenfassung des utopisch-egalitaristischen und gleichzeitig planwirtschaftlichen Charakters des Projekts gibt es nicht.

Ginge es tatsächlich darum, “in letzter Minute” den Klima-Kill über den Ausstoß von weiterem CO2 zu verhindern, dürfte den sogenannten Entwicklungsländern nicht erlaubt werden, die Emissionen zu erhöhen.

Die Zeit eilt, schreit das Panikorchester bei jeder Gelegenheit.

Eine Tonne CO2 ist aber eine Tonne CO2, egal wo sie freigesetzt wird. Es geht daher eher um die verdeckte Einführung einer weltweiten Ressourcenbewirtschaftung. Mehr dazu in einem bald erscheinenden Beitrag.

Unabhängiger Journalist

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