Die Börsen-Farce um Saudi Aramco

Ursprünglich hätte MBS ein paar Prozenterl der weltgrößten Öl-Firma in London oder NYC unterbringen wollen, auf Basis eines Enterprise Value von 2 Billionen Dollar. Jetzt werden’s eher 1,6 Billionen Dollar und die Anteile werden an der Tadawul notieren (was noch immer ausreichen wird um Alibaba zu überflügeln). Angeblich lässt der De facto-König reiche Verwandte buserieren, sie sollten doch investieren – eine neuerliche “Einladung” ins Ritz-Carlton wäre wohl einfacher. Dass mit dem IPO eine neue Ära der Transparenz begonnen habe, soll wohl ein Witz sein. NB: Emissionserlöse oder “Pfandbewertung”?

Nachbemerkung, 16.11.2019, 14.00 Uhr: Ein Beiträger und Leser dieses Blogs, Scholarianer, glaubt, dass der für das IPO von Saudi Aramco entscheidende Punkt nicht die Erlöse der Emission seien, sondern die Kurse der künftig an der Tadawul notierten Anteile – und damit die Bewertung des Unternehmens und des gesamten Landes: “Saudi-Arabien ist so viel wert wie Saudi Aramco.”

MBS brauche eine möglichst hohe Valuierung des Unternehmens am Markt um von internationalen Banken möglichst viel Kredit zu bekommen.

Seine “Vision 2030” erfordere unzählige Milliarden Dollar – und ohne dieses Projekt sehe die politische Zukunft des Herrschers ziemlich schlecht aus.

Unabhängiger Journalist

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