Andere Staaten sagen die Unwahrheit um für sich das meiste herauszuholen. Brüssel und die regierenden Politicos in den EU-Mitgliedsstaaten (lassen) lügen um für andere was herauszuholen. Vier “Torten” zeigen, dass die Geschichte, Europa müsse Verbrennungsmotoren verbieten um “das Klima zu retten” ein Märchen ist. Wir beginnen damit, dass die EU-Staaten heute nur mehr 10% allen Kohlendioxids ausstoßen.
Daraus stammt aber weniger als ein Viertel aus dem Individualverkehr – wahrscheinlich nur ein Fünftel, weil ein Teil der von der Wirtschaft verursachten Emissionen in die Kategorie “Transport” gerechnet wird und die angekündigten Nichtmehrzulassungen private PkW betreffen.
Wir haben es also mit 10,2% * 0,2 = rund zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes zu tun, die das Weltklima retten sollen – und auch das nicht auf einen Schlag, denn PkW mit Verbrennungsmotor sollen ja nicht sofort untersagt werden, sondern nur die Neuzulassungen.
Wer die offensichtlich unsinnige Behauptung glaubt, das sei ein irgendwie relevanter Beitrag zur Rettung des Klimas, ist nicht ganz richtig im Kopf – meine subjektive Meinung.
Vielleicht sollte man dazu noch ergänzen, dass die PkW-Verbote auch nicht als bescheidener Beitrag zu einer weltweit konzertierten Aktion verstanden werden können, weil sich – abgesehen von ein paar G7/OECD-Industriestaaten (Japan, Australien, Kanada) – sonst niemand verpflichtet hat, bis 2030 seine Emissionen zu senken (die USA sind ausgestiegen bzw. waren niemals richtig dabei).
Der Vollständigkeit halber: Ich glaube die behauptete Kausalbeziehung CO2-Konzentration – Klimaveränderung nicht, argumentiere hier aber auf Basis dieser Theorie.
Selbst auf dieser Basis macht also die den Europäern zugemutete “Klimarettungs-Argumentation” keinen Sinn.
Wenn wir nun die Emissionsanteile der verschiedenen Sektoren mit den Anteilen vergleichen, die diverse Energieträger/Energiequellen an der in der EU konsumierten Primärenergie haben, ergibt sich folgendes Bild:
Was beim weltweiten Ausstoß ein Bagatellwert ist, stellt – heruntergebrochen auf lokale Energiequellen – einen sehr großen Wert dar. Wie aus der vorangegangenen Grafik ersichtlich, stammt mehr als ein Drittel der heute in der EU verbrauchten Energie aus Erdöl (und, weniger wichtig, aus “natural gas liquids”, in der Gasproduktion entstehende Kondensate).
Der bei weitem größte Öl-Lieferant der Europäer ist – erraten – Russland mit 29 Prozent (zusammen mit anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion kommt es auf 35- 40%).
Russland allein liefert der EU fast drei Mal so viel Öl wie das nächstgrößte “echte” Lieferland, Nigeria (Norwegen kann nicht als echter Exporteur gelten) – EU Energy Pocketbook 2017, S. 26.
Damit befinden wir uns bereits im Bereich der wahren Motive für das europäische Klimarettungsgelaber.
Zuvor aber noch die letzte “Torte”, die zeigt, wie stark die Länder der EU auf Ölimporte von außerhalb der Union angewiesen sind.
Die wirkliche Lage ist um einen Hauch besser als der Chart suggeriert, weil die dort als Importe ausgewiesenen norwegischen Lieferungen faktisch als europäische Eigenproduktion verstanden werden müssen.
Man kann also von einer 80- bis 85-prozentigen Fremdversorgung sprechen, Tendenz steigend.
Aus dem Gesagten ergeben sich zwei mögliche, reale Motive um die künftige Ölzufuhr in die EU stark zu drosseln:
- Erstens um den geostrategischen Rivalen unseres großen Verbündeten jenseits des Großen Teichs wirtschaftlich zu treffen oder
- zweitens um den Kontinent auf eine (weitgehende) Nichtverfügbarkeit dieser angeblich doch ständig verfügbaren commodity vorzubereiten.
Trifft Ersteres zu – nun, so kann man nur sagen: Es ist es nicht die Aufgabe des regierenden Polit-Packs in Brüssel und in den EU-Staaten, die geostrategischen Geschäfte der USA zu besorgen, noch dazu auf das Risiko und zu Lasten der eigenen Leute.
Ist das Motiv, zweitens, dass die Verfügbarkeit von Erdöl auf dem “Weltmarkt” ab 2030/40 zurückzugehen droht, wäre es Aufgabe des heute noch “demokratisch” regierenden Gesindels sicherzustellen, dass die von ihnen “gemanagte” Staatengemeinschaft in der Lage sein wird, sich die Ressource so gut es geht zu beschaffen (“auf ehrliche Weise”).
Das ist schon deswegen vordringlich, weil Europa Waren fertigen muss, die es befähigen auf dem Weltmarkt “Devisen” zu verdienen – was nur auf technisch-industrielle Weise stattfinden kann (französischer Käse und italienischer Rotwein werden nicht ganz reichen, steht zu befürchten. )
Auf eine solche Situation kann man sich auf unterschiedliche Weise vorbereiten.
Zum Beispiel, indem man (weiter) legitime staatliche Mittel nutzt um den Öl-Verbrauch über die nächsten zwei Jahrzehnte hinweg zu senken – über alle Sektoren hinweg.
Gleichzeitig könnte/müsste man die Leute darauf vorbereiten, dass sie sich langfristig auf eine immer stärker werdende Knappheitssituation einstellen müssen – ggf. auch darauf, dass für ein immer knapper werdendes Gut immer höhere Preise bezahlt werden müssen (und dass es im Bereich der Haushalte liegt, ab wann sie z.B. auf ihren PkW verzichten).
Das wäre so ziemlich das Gegenteil der heutigen, künstlich hervorgerufenen Ölpreis-Baisse, die keinerlei sinnvolle Adaption zulässt.
Zweitens könnte und sollte man sich schon heute Gedanken machen, mit welchen “Devisen” das knapper werdende Öl bezahlt werden soll.
Dass der heutige Petrodollar und sein Derivat, der Euro, noch so lange im Geschäft sein werden, ist nämlich eher unwahrscheinlich.
Wenig zielführend ist es dagegen, den eigenen Völkern ein X für ein U vorzumachen und an einem nicht erklärten Krieg gegen den eigenen Groß-Lieferanten für Energie teilzunehmen.
Bild: Eigene Grafiken
Edit 1, 13.10. 2017, 19.00 Uhr: Erdölexportländer in die EU berichtigt. Zweitgrößtes “echtes” außer(west)europäisches Lieferland ist Nigeria mit mehr als einem Drittel der Exporte Russlands (nicht: “fast nur einem Viertel”). Nigerias Anteil liegt bei 8,4 Prozent.
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.