EGMR-”Klima-Urteil” zur Schweiz: Eine einzige Frechheit

Materiell besser gestellte, des Lateinischen kundige Juristen wie mein Opa haben sich im (wohl selten verwendeten) Talar malen und ihr Porträt mit Sinnsprüchen versehen lassen wie zum Beispiel: “Non omne ius iustum, humanitas suprema lex”. Vielleicht sollte man wenigstens den ersten Teil davon  gewissen furchtbaren Juristen von heute zu Gehör bringen. Speziell das gehypte Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) , wonach  die Schweizer Behörden “nicht genug getan haben, um die Folgen des Klimawandels zu lindern” mag vlt. dem Buchstaben des Gesetzes Genüge tun, ist inhaltlich aber eine einzige Frechheit. So haben die Schweizer seit 1990, dem Beginn des “Kyoto-Monitoring” – siehe auch hier – den jährlichen Ausstoß ihrer Treibhausgase um 17 Prozent verringert (bis 2022), wohingegen der weltweite Ausstoß ausgewählter “Klimagase” (hauptsächlich CO2 und Methan) um mehr als 60 Prozent gestiegen ist.

Das beruht alles auf offiziellen Zahlen, die in der Hauptsache auf die UNFCCC zurück gehen.

Statt Studien in UNO-Datenbanken zu betreiben, nimmt dieser Blogger PDFs zu Hilfe wie zum Beispiel den “europäistischen” EDGAR, GHG Emissions from all world countries, 2023 report – eine Zusammmenstellung, die sich nur in nebensächlichen Details von anderen, ähnlichen Berichten unterscheidet.

Nach EDGAR 2023 haben 2022 die Schweiz und Liechtenstein (in leider nur “miteinander verklumpten” Zahlen) 45,6 Megatonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen, gegenüber noch 54,8 Mt. im Jahr 1990 (S. 223) – was nach meiner Rechnung ein Minus von ca. 17% ausmacht.

Damit hatten die Schweiz und Liechtenstein im vorvergangenen Jahr einen Anteil von “mächtigen”  0,08478 Prozent an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen von zusammen 53.786 Mt CO2e, die für den Klimawandel ja verantwortlich sein sollen (S.39).

Zum weiteren Vergleich:

Die EU-27 hatte 2022 einen Treibhausgas-Ausstoß von 3.587,8 Mt. (S. 42), Deutschland allein von 784, 0 Mt. (S.117) und Österreich einen von 76,7 Mt CO2e (S. 54).

Geht’s noch?

Unabhängiger Journalist

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