Im Kampf gegen den Kollaps des Finanzsystems haben die Zentralbanken die weltweiten Asset-Märkte auf geradezu groteske Weise aufgeblasen. Ein US-Blogger hat kürzlich zusammengerechnet und die Werte zu Grafiken verarbeitet Diese zeigen, dass die Alles-Blase eigentlich eine Everything-but-Gold-Bubble ist. Wer das für zufällig hält, möge sich umdrehen und weiterschlafen.
Der Blogger heißt Steve St. Angelo. Er hat sich auf seiner Seite srsroccoreport.com primär auf Edelmetalle & Öl spezialisiert.
Als vielleicht einziger Branchenbeobachter baut er die Überlegungen des EROEI-Konzepts – siehe z.B. hier und hier – in seine Analysen ein.
Man könnte (und soll zweifellos) aus der unterschiedlichen Entwicklung der Anlageklassen den Schluss ziehen, dass Edelmetalle halt eine lausige Anlageform wären.
“Dissident” St. Angelo hält dagegen, dass Anleger Gold und Silber vorhalten sollten, für den Fall dass die Blasen in Immobilien, Kredit-Derivaten, Aktien etc. platzen.
Dagegen ist wenig einzuwenden.
Ihr staatsstreich-Blogger, ein notorischer “Verschwörungstheoretiker” , entnimmt der Analyse freilich eine weitere Botschaft; jener Analyse, die St. Angelo folgendermaßen zusammenfasst:
Sie lautet:
Die traditionelle Ansicht, wonach die Inflationierung über Zentralbankgeld quasi auf natürlichem Weg in alle Asset-Klassen sickert, wo sie sozusagen jedes Boot hebt (“a rising tide lifts all boats”), ist, empirisch betrachtet, Unsinn.
Warum die Flut die Boote ungleich anhebt
Davon ausgehend, lassen sich, zweitens, rationale (und subjektive!) Gründe für die fragliche Diskrepanz finden – etwa, dass Investoren halt lieber sichere (und steigende) Aktien halten als unsicheres Gold.
Und man kann, drittens, davon ausgehen, dass hinter dem blickdichten Sichtschutz “monetärer Behörden” Praktiken entwickelt wurden, die Asset-Inflation in einer Anlageklasse zulassen und jene in einer anderen verhindern.
Das kann, muss aber nicht im Alleingang durch die CBs erfolgen – die Zentralbanker fungieren nicht umsonst als die Vormänner von privaten Bankenkartellen.
Für ein kleines Entgegenkommen etwa bei der Bewertung von eingereichten collaterals etc. wird man schon ein bisschen was verlangen dürfen.
Drittens kann sich mit zweitens gut ergänzen.
Ist in den Köpfen der Investitions-Entscheider erst einmal verankert, dass die Anlageklassen A, B & C laufend “mehr wert werden”, die Anlageklasse D aber nicht, wird kein money manager mehr in D investieren.
Man nennt das Lernen bzw. behavioral finance.
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