Lars Schernikau, “commodity trader” anscheinend hauptsächlich in Kohle(n), erläutert eine Stunde lang, extrem dicht und mit Zahlen und Daten versehen, warum letztlich alles auf Energie hinausläuft, was Lebenserwartung & Wohlstand mit nutzbarer Energie zu tun haben und warum die einseitige Fokusierung auf das “Klimagas” CO2 ein Holzweg ist. Das einzige Problem, das dieser Blogger mit seiner Präsentation hat, ist, dass Sch. glaubt, dass fossile Brennstoffe global noch ein paar hundert Jahre vorhalten.
Der Mann entstammt zwar einer Dynastie deutscher Bergbau-Unternehmer bzw. -Händler, ist als früherer Unternehmensberater aber gewohnt, mit persuasiven slides zu arbeiten.
Er ist auch kein typischer Ex-Konsulent & Kohlehändler, weil er z.B. die Netto-Energie-Kalkulation verwendet, die sonst oft das Markenzeichen “tiefgrüner” Ökologie-Freaks ist.
Englisch-Versteher können eine Menge aus dieser Präsentation mitnehmen (und Nur-Deutsch-Leser können um ungefähr 25 Euro ein Taschenbuch bestellen).
Zu den Einsichten des Kohlehändlers, die es wert sind, mitgenommen zu werden, zählen u.a.:
- dass die großen Menschheitsprobleme von heute (Wasser, Nahrung, Gesundheit, Abfall) primär oder ausschließlich Energie-bezogen sind,
- dass unser moderner Lifestyle inkl. Handy, Work-Life-Balance & Chillen ein Produkt des Fossil-Zeitalters ist (sehenswerter Chart ungefähr bei Minute 27),
- dass das Einzige, was in Sachen Blackout zählt, die Frage ist, wann die Peak-Nachfrage nach Leistung die verläßlich entsendbare Leistung “übermannt” (zu D ungefähr Minute 21 – Windmühlen und Paneele produzieren keine dispatchable energy);
- dass die Emission von CO2 nur eine von mehreren (negativen) “Externalitäten” unseres Energiesystems und die Konzentration auf eine davon von Übel ist,
- sowie dass das Ende speziell von Öl und Gas die Rückkehr eines vorindustriellen Lifestyles brächte.
All das leuchtet diesem Blogger ein, aber – wie gesagt – die Frage ist, wann und unter welchen Umständen das Zeug, das zumindest uns Industrie-Ländler wie frühere Könige leben lässt, zur Neige geht.
Dass es im All jede Menge Energie gibt, die man “bloß” nutzbar machen müsste, ist ein schwacher Trost. wenn man wieder eine Kutsche braucht, um sich in informierter Gesellschaft darüber zu unterhalten.
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