Wer braucht schon ARD und FAZ, wenn er/sie die Kreativ-Bastelstube hat? Eine deutsche Webpage, die manche als Prepper-Seite bezeichnen würden, bringt einen täglich aktualisierten Gasspeicher-Countdown für Deutschland und Österreich, der auf Daten des AGSI beruht. Das ist ein nützliches “Tool”, wenn darüber nicht vergessen wird, dass es sich um ein Rechenmodell handelt, das “ein paar Ecken von der Realität entfernt ist”. Der Tag X kann daher schon zwei Wochen früher oder überhaupt erst in der nächsten Heizsaison kommen.
Herzlichen Dank an G. für seinen Tipp!
Ohne die Berechnung der Bastelstube genauer unter die Lupe genommen zu haben, scheinen sich deren Zahlen auf die jeweilige Kapazität und den täglichen Verbrauch gemäß AGSI zu beziehen.
Ein weiterer Bezugspunkt ist der jeweils gleiche Kalendertag des Vorjahres.
Dagegen gibt es prinzipiell nichts einzuwenden und die Urheber des Speicher-Tickers weisen ja auch ausdrücklich darauf hin, dass es sich um “rechnerische Werte” handelt.
Nur um es noch einmal auszusprechen:
- Die Auslastungskurve der Speicher folgt zwar einem Jahrzehnte alten Muster, die Witterung ist jedoch von Jahr zu Jahr unterschiedlich – wann sich also welche Außentemperaturen einstellen und ob es überhaupt einen “strengen Winter” gibt. Es geht aber nicht nur um Heizbedarf. Gerade heuer kommt für D die komplexe Frage dazu, wie viel Gas für die Stromerzeugung “zugebuttert” werden muss (Abschaltung von Atomkraftwerken etc).
- Die im AGSI verzeichneten Speichermengen sind auch kein absolutes Datum, das anzeigt, “was wem gehört”. So dürfte der Löwenanteil des CH4, das im österreichischen Haidach gemeldet wird, “deutsches Gas” sein.
- Und schließlich sind die Gaspipelines ein “Spinnennetz”, das sich über den gesamten (Sub)Kontinent legt. Wenn Monsieur le Président meint, dass es an der Zeit sei mit den Deutschen (bzw. deren Regierung) solidarisch zu sein, wird alsbald “französisches Gas” nach Deutschland fließen.
Insofern können Modelle wie jenes der Bastelstube “scheinpräzise” sein und sich von der von den Menschen erlebten Wirklichkeit unterscheiden
(was wiederum dazu führen kann, dass sich viele in falscher Sicherheit wiegen: “Bisher ist jedenfalls nix passiert”).
Von solchen Vorbehalten abgesehen, nützen derlei “Live-Ticker” mehr als dass sie schaden
- in jedem Fall mehr als das weitgehend durchgehaltene Info-Blackout der MSM.
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