Die Eurozone leidet unter massiven wirtschaftlichen Ungleichgewichten, die sich in den “Target 2-Salden” widerspiegeln. T2 wurde 1999 zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs eingeführt und hat lange auch so funktioniert. Ab 2007 mutierte es zu einer Art Kreditmechanismus, über den Ausfuhren finanziert wurden, ohne dass deutsche Banken Kapital exportieren mussten. Die Forderungen der BuBa haben im Mai einen neuen Rekordstand erreicht, wie diese Grafik der Querschüsse zeigt.
Es sind Forderungen gegen das Eurosystem, das entsprechende receivables gegen die Zentralbanken der Mitgliedsländer hat, wo die deutschen Exporte gekauft wurden.
Ein Ausgleichsmechanismus wurde nicht vorgesehen.
Scheidet ein Land – z.B. Italien – aus der Währung aus, kann dessen nationale Zentralbank die in Euro denominierten Schulden nicht mehr begleichen und die Gläubiger CBs müssten diese Außenstände theoretisch wertberichtigen.
Wenigstens diese, möglicherweise alle.
Das Gesamtrisiko der Bundesbank aus T2 betrug im Mai 2018 956,15 Mrd. Euro.
Die von der Bundesbank gehaltenen Währungsreserven inklusive Gold zu sogenannten Marktpreisen belaufen sich auf nur 167 Mrd. Euro.
Bild/Grafik: Querschüsse, FBAWI18050585915
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