Fast sieht es so aus, als würde der Versuch, die Eurogold-Barriere zwischen 1045 bis 1050 nach unten zu durchstoßen, erneut scheitern – zum zweiten Mal binnen sechs Wochen. Man kann nur spekulieren, was das bedeutet. Entweder es hat mit einem physischem Minimum-Level in Euroland zu tun, das nicht unterschritten werden sollte; oder damit, dass der Dollar Schwierigkeiten hat, vereinbarungsgemäß zu steigen. Ich weiß es nicht. “Gold” ist eine Fiat-Währung. Das heißt aber nicht, dass es sich nach eigenem Gutdünken bewegen kann. Es darf im Währungs-Ringelreih nicht aus der Reihe tanzen. Nachbemerkung: In welcher Hinsicht Gold eine Fiat-Währung ist.
Wir hatten bei einem viel höheren Eurokurs eine ähnliche Situation Ende 2013. Damals ging es um die Marke von 900 pro Unze. Dauerte Monate bis der Versuch abgeblasen wurde.Theoretisch hätte man nur den damals enorm hohen Eurokurs (1,38) ein wenig nach unten anpassen müssen, aber das ging aus irgendwelchen Gründen nicht. $POG darf sich nicht nennenswert bewegen, das war und ist klar. Aber auch hier stellt sich die Frage: Warum wird 1180 zugelassen, 1175 aber nicht mehr ?
Nachbemerkung, 12.6., 15.00 Uhr: Dollar-Gold ist kein Zahlungsmittel, gegen das man (direkt) ein Auto oder ein anderes Allerweltprodukt eintauschen könnte. Es kann auch nicht für sich beanspruchen, die Wertschöpfung einer Volkswirtschaft zu repräsentieren. Aber es wird wie Fiat “aus dem Nichts geschaffen”, in einem Prozess, der der Geld-/Kreditschöpfung der Kommerzbanken ähnelt. Der “kleine Unterschied” scheint darin zu bestehen, dass das Kollateral nicht vom “Kreditnehmer”, sondern von den Zentralbanken gestellt wird.
Mit Dollar-Gold kann man auch “einkaufen” – aber nur echtes Gold (in größeren Mengen). Aber nur, wenn man weiß wie’s geht und wenn man zum privilegierten Kreis der Goldeinkäufer zum Commodity-Preis gehört. Mehr dazu in einem der nächsten Postings.
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