ISIS attackierte Meinungsfreiheit erneut, diesmal in Garland, TX

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ISIS, nun auch im Herzen von Texas

Die sunnitische Terrortruppe Islamischer Staat hat in Dallas County wieder einen Anschlag auf die freie Meinungsäußerung verübt. Zwei shooter haben mit Sturmgewehren eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen angegriffen, wurden vom zahlreich vertretenen Wachpersonal aber umgehend ins Paradies abgedrängt. Das Attentat sieht dem Anschlag auf Charlie Hebdo im vergangenen Jänner in Paris in vielen Details ähnlich – das Ziel wurde aber besser bewacht.

Wer Ohren hat, der höre. Mattheus 11:15

Die getöteten mutmaßlichen Assassinen waren gebürtige Amerikaner, die – wie verschiedentlich berichtet wurde – zum Islam konvertiert waren. Das ruft falsche Assoziationen hervor. Der eine war ein Afroamerikaner, die ja schon seit den Tagen von Malcolm X  anfällig sind überzutreten. Der andere entstammte einer gemischt konfessionellen Ehe und war immer schon Moslem (ganz sicher ist man sich noch nicht, dass der Mann überhaupt in die Geschichte gehört). Mehr zu diesen beiden Personen – siehe hier.

Der Anschlag richtete sich gegen eine Veranstaltung der American Freedom Defense Initiative, der Amerikanischen Freiheitsverteidigungsinitiative, deren Präsidentin Pam Geller ist. In dem Veranstaltungszentrum fand ein mit 10.000 Dollar dotierter Wettbewerb um die beste Mohammed-Karikatur statt. Frau Geller erläutert ihre Veranstaltung hier:

“Wir befinden uns in einem Krieg um die Meinungsfreiheit”, sagt sie in dem Interview. Die Attacke habe eigentlich den 300 Liebhabern der Freiheit gegolten, die sich zu einem kulturellen Event versammelt hätten. Dann muss die gute Frau freilich irgendwas durcheinandergebracht haben, denn sie sagte; “Inoffensive speech needs no protection, offensive speech needs protection.”

Vielleicht hat sie vergessen, dass ihre eigene Veranstaltung schwer bewacht war oder sie hat einen für später gedachten Slogan irrtümlich vorgezogen – egal. Kann unter Druck jedem passieren !

Wichtig ist, was sie zu sagen hat. Das hört sich ungefähr so an (Paraphrase): “Wir im Westen haben das Recht, frei unsere Meinung zu äußern und wenn sich dadurch jemand beleidigt fühlt, ist das nicht das Problem des Meinungsäußerers.”

Ja, genau – meine ich eigentlich auch. I am American Freedom Defense Initiative ! Ich glaube halt nur, dass das nicht auf Mohammed-Karikaturen beschränkt bleiben darf, sondern dass es für alle und jedes gelten muss. Potenziell beleidigte Lobbys gibt es zu Tausenden. Wie ich es in Je suis Charlie, Dieudo et Robert ausgedrückt habe:

Das (Gekränktsein) kann auch durchaus stimmen, begründet aber noch lange kein Anrecht auf (speziellen) staatlichen (rechtlichen) Schutz. Denn mein Recht nicht gekränkt zu werden konfligiert mit dem Recht der anderen, sich frei ausdrücken zu dürfen.

Und woher wissen wir, dass O.J. Simpson, pardon: Elton Simpson und Nadir Soofi in Wahrheit von der ISIS geschickt wurden ? Ganz einfach! Von Rita Katz und ihrer auf’s Dschihadi-Belauschen spezialisierten Website. Dort hat man es – kaum dass das Attentat passiert ist – gleich mitbekommen, weil ein Londoner Glaubenskämpfer per Twitter aufgetrumpft hat: “They Thought They Was Safe In Texas From The Soldiers of The Islamic State.”

Von der Katz stammt auch, was wir sonst noch über die Reaktion der ISIS-Kämpfer wissen. Sieht ganz so aus, als hätte das faule Pack nix zu tun als zu twittern. Eine Zusammenfassung davon findet sich hier.

Na und wenn’s von der Katz ist, dann wird’s stimmen, weil die kann arabisch. Die musste als Kind aus dem Irak fliehen, nachdem Saddam Hussein ihren Vater wegen Spionage zugunsten von Israel hinrichten ließ, steht hier. Aufgewachsen ist sie in Israel und später ist sie mit ihrem Mann in die USA gegangen. 2007 hat sie die Amerikaner dann mit dem letzten Video von Osama bin Laden versorgt. Tolle Frau.

Foto: Ixnayonthetimmay [Public domain], Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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