Auch auf die Gefahr hin wie ein Besserwisser zu wirken: Die deutsche GroKo hat gemeinsam nicht 14 Prozent, sondern 14 Prozentpunkte verloren. Union und SPD haben mehr als 20 Prozent der Stimmen verloren (ganz genau: 20 Prozent von ihrem Wähleranteil, denn die Wahlbeteiligung lag diesmal um 3,5 Prozentpunkte höher als 2013). Unterstufen-Mathematik ist halt nicht jedermanns Sache, gell orf.at, Wiener Zeitung? Oder habt ihr das vielleicht von der Agentur?
Klar weiß ich, dass bei Euch immer Platzmangel herrscht und das Wort Prozentpunkte furchtbar lang ist.
Ist aber im Fließtext eher egal, oder?!
Und, ja, natürlich hat auch die Tagespresse ihr Gwirx mit der Prozentrechnerei, indem sie von 14 auf 5,2 Prozent verbessert und es dabei wieder falsch macht.
Aber die Tagespresse ist Satire und Satire darf bekanntlich alles.
Nachbemerkung, 25.9.2017, 21.00 Uhr
Noch einmal zum Mitschreiben: Die SPD hat 2013 25,7 Prozent der Zweitstimmen erhalten und 20,5 Prozent am vergangenen Sonntag. Macht einen Verlust von 5,2 Prozentpunkten.
5,2 pp aber sind 20,23 Prozent der Rechenbasis von 25,7 Prozent.
Die SPD hat diesmal also rund 20 Prozent ihrer Stimmen von 2013 nicht mehr bekommen – oder hätte es getan, wären die Zahl der gültigen Stimmen bzw. die Wahlbeteiligung gleich hoch geblieben (nicht ganz der Fall, aber der Fehler ist klein).
Die SPD hat also rund ein Fünftel und nicht fünf Prozent ihrer Stimmen von 2013 verloren – ok!?
Sorry, kann nicht anders, hab mal Lehrer gelernt.
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