Karrenzieher und Politicos

Hier eine Erklärung für das Verhalten unserer demokratisch legitimierten Politicos, die ganz ohne Freimaurer und europäische Lebensmüdigkeit auskommt: Die Politiker (fast) aller Parteien haben mit- und gegeneinander ein Wirtschaftssystem gebaut, das zwingend scheitern muss, das mithilfe der Zentralbank(en) aber sehr lange am Leben erhalten werden konnte – Jahrzehnte länger als zu erwarten gewesen wäre. Seine Lebensverlängerungs-Möglichkeiten sind jetzt aber ausgeschöpft. Deswegen versucht man die Flucht nach vorne - in “EU” und “replacement migration”.

Das System zeichnet sich durch eine ständige Erhöhung und Verbreiterung der Steuer- und Abgabenlast für immer weniger Produktive aus, die immer mehr Unproduktive “erhalten müssten”.

Rein rechnerisch.

Denn solange die Türen nicht verriegelt werden können um die Produktiven an der Flucht zu hindern, können sich diese durch Auswanderung, Steuervermeidung oder – sofern existenziell möglich – freiwillige Erwerbslosigkeit entziehen.

Ein Blogger hat vor kurzem den Status quo überschlagen und kommt zum Schluss, dass heute etwa 15 von 83 Millionen Deutschen “den Karren ziehen”.

Und dass von diesen 15 Millionen in 20 Jahren nur mehr etwa die Hälfte verfügbar sein werden (wobei Fritz insofern irrt, als wohl der größere Teil der “ins Ausgedinge” verschwindenden Nettosteuerzahler adäquat durch Nachrückende ersetzt werden kann).

Seine Rechnung geht ungefähr so:

Von 83 Millionen Deutschen gehen heute 44 Millionen einer Beschäftigung nach, aber nur 27 Millionen davon sind Nettosteuerzahler ( = Steuerleistung minus Transfers/Förderungen).

Von denen werden allerdings 12 Millionen vom Staat beschäftigt, die der Blogger zum Abzug bringt, weil die seiner Meinung nach keine Wertschöpfung bringen (eine zweite Unschärfe, weil das z.B. für den staatlich organisierten Gesundheits- und Pflegebereich offenkundig nicht gilt).

Von diesen 15 Millionen “echt produktiven” Nettosteuerzahlern sind aber nur 8 Millionen jünger als 45 und spielen auf mittlere Sicht noch eine produktive Rolle.

Eine spitze invertierte Pyramide

Mit dieser Rechnung kommt Fritz auf eine sehr spitze, auf dem Kopf stehende Pyramide, bei der ein Zehntel der Einwohner neun Zehntel “alimentiert”. Stellt man seine beiden gedanklichen Unzulänglichkeiten in Rechnung, wird die Pyramide etwas stumpfer – das traurige Gesamtbild ändert sich aber nicht.

In dieser Situation, in der es eine Nettoabwanderung von jährlich 80.000 gut ausgebildeten und verdienenden jungen Deutschen gibt, haben unsere Politicos die Tore für relativ schlecht ausgebildete und arbeitsmarktferne Migranten weit aufgemacht.

“Alleine die ‘Flüchtlinge’ aus 2015 drohen das System zum Kollabieren zu bringen”, meint der Autor – und mag damit ein wenig übertreiben, hat aber prinzipiell recht.

Die einzige Möglichkeit, dass Jürgen Fritz essenziell unrecht hätte, wäre, wenn die “geflüchteten Neu-Deutschen” tatsächlich für eine wirtschaftlich sinnvolle replacement migration sorgen könnten;

wenn sie also die immer zahlreicher offenen mid und high tech-Jobs ausfüllen und die damit verbundene Steuer- und Abgabenleistung erbringen können.

Das freilich ist extrem unwahrscheinlich – und die Leute wissen das (oder ahnen es zumindest).

Unabhängiger Journalist

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