Energy Matters hat untersucht, welchen Beitrag die zehn (elf) größten Treibhausgas-Emittenten in Paris versprochen haben zu leisten und kommt zu ähnlichen Schlussfolgerungen wie dieser Blogger: Die EU, Japan und (wohl auch) die USA werden bis ca. 2030 ihre Emissionen absolut verringern, der Rest der Welt hat sich, angeführt von der VR China, zu wenig bis gar nichts verpflichtet. Eine Kurzfassung. NB zum “enden wollenden” Reduktionspotenzial der industrialisierten Länder.
Wirklich substanzielle Beiträge werden – sofern die Ziele erreicht werden – Japan (Platz 6) und die EU-28 (Platz 2) beisteuern.
Sowie die USA (außer Konkurrenz, eigentlich Platz 2).
Die, meint Blogger Roger Andrews, würden die noch von der Obama-Administration versprochenen Targets erfüllen - auch wenn sie 2025 formaljuristisch gar nicht mehr dabei sein sollten (vorausgesetzt, sie substituieren Kohle durch Erdgas wie schon in den vergangenen Jahren).
Der bei weitem weltgrößte Emittent, die VR China, verpflichte sich zu nichts Greifbarem und werde in den nächsten zehn Jahren fortfahren den Ausstoß von Treibhausgasen zu erhöhen, sagt Andrews.
Bei Indien (3. Platz) gebe es “no pledges, commitments or binding targets”.
Brasilien (4. Platz) könne seine Verpflichtungen erfüllen, wenn es die Rodungen zurückdränge, und Russland (5. Platz) habe wegen des günstig gewählten Basisjahrs (1990) breits jetzt seine Ziele erfült.
Kanada (7. Platz) hat zwar einen für die Kanadier substanziellen Einschnitt versprochen, der erreicht freilich bei weitem nicht die absoluten Größenordnungen der USA, Japans und der EU.
Die Demokratische Republik Kongo (8. Platz, ehemals Zaire) bezieht sich auf ein sich nach oben bewegendes moving target: “Business as usual 2030″ minus 17 Prozent, was immer noch 20 Prozent höher als der für heute errechnete Wert liegt.
Der indonesische Zielwert (Indonesien: Platz 9) beziehe sich ebenfalls auf BAU und habe darüber hinaus primär mit den CO2-Bilanzierungsregeln zu tun (“land use change”).
Und Australien (10. Platz) habe sich zwar so viel vorgenommen, dass es 2030 nur schwerlich werde “liefern können” – es habe sich jedoch vorbehalten, die 2015 gelegte Latte bei Bedarf niedriger anzusiedeln.
NB, 3.4.2018, 05.30 Uhr: Überschlagsmäßig und aus “dem Kurzzeitgedächtnis geprochen”, können Japan, die EU, die USA sowie Kanada etc. ihren Ausstoß so weit verringern, dass sie die globalen Emissionen um fünf bis zehn Prozentpunkte reduzieren (auf Basis ihrer INDC von 2015).
Das ist vergleichsweise wenig, wenn der Rest der Welt einen (vielleicht “etwas abgespeckten”) BAU-Pfad verfolgt.
Der real begrenzende Faktor scheint auch hier die Verfügbarkeit von hydrocarbons zu sein.
Die “demokratischen” Politicos der EU wissen das (oder könnten es zumindest wissen), scheinen aber dennoch bereit, ihre “wirklichen Schutzbefohlenen”, die europäischen Völker “vor den Bus zu stoßen”.
NB II, 3.4.2018, 10.00 Uhr. Ich wurde gefragt, was “demokratisch” (mit Anführungsstrichen) bedeuten soll.
Zweierlei.
Zunächst demokratisch (ohne Anführungsstriche), wie: aus Wahlen hervorgegangen und daher vom “Demos” legitimiert.
Die Anführungsstriche kommen aus der gegenwärtigen Praxis, in der zwar versucht wird, die demokratischen Prozesse beizubehalten, wo die Aushöhlung des Regierungsprinzips durch die “regierende Kaste” aber überdeutlich wird:
Beschneidung der Informations- und Kriminalisierung der Redefreiheit, “Salamischeiben-Putsch”, Kooptierung der Medien und Oppositionsparteien, selektive Justiz, Statistiklügen, etc.
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