Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, die 2012 “Die Kalte Sonne” geschrieben haben, wollten es nach acht Jahren wieder wissen. Ihre “Unerwünschten Wahrheiten” fahren apolitisch-opportunistischen Wissenschaftlern und CO2-warmistischen Politruks m. d. sprichwörtlichen Hintern ins Gesicht, pardon. In ihrem Buch erklären sie, dass bis zur Hälfte der Erwärmung aus anthropogenem CO2 käme (wohl nur, um nicht auch noch die letzten Brücken zu unseren offiziösen Szientologen abzubrechen). Der “Subtext” ist klar: CO2 hat zur Erwärmung der vergangenen 150 Jahre beigetragen, wichtiger sind aber natürliche Faktoren wie die Sonne.
Das Duo, das einen eigenen Blog hat, vertritt einen multifaktoriellen Ansatz, in dem Kohlendioxid “nur ein Parameter unter mehreren” ist.
“Multifaktoriell” wird ung’schauter sonst überall akzeptiert,
nur halt beim Klima nicht, weil “dort macht’s das CO2 zu 100%”,
wie sich der Weltklimarat inzwischen sicher ist (davor waren’s nur 98 Prozent).
Unser sich demokratisch nennendes Polit-Gesindel unterschreibt diesen angeblichen wissenschaftlichen 97%-Konsens seit gut 25 Jahren auf allen einschlägigen internationalen Konferenzen,
während die diesem zugehörige Journaille ihr Möglichstes tut, um Häretiker nicht “vorkommen zu lassen”.
Deswegen ist die ständige CO2-Wachelei in Europa und vielfach auch in den USA zu einer praktisch fast völlig ganz sicheren Wahrheit mutiert,
der niemand, der auf öffentliches Geld angewiesen ist, zu widersprechen wagt
(in der Praxis geht’s freilich oft nur um die Verwendung erwünschter trigger words in Projektanträgen ).
Sündenbock CO2
“Unerwünschte Wahrheiten” dagegen stellt nüchtern fest, dass CO2 halt “ein Sündenbock” sei und
- die gut hundert Modelle der Szientologen (vielleicht mit Ausnahme des russischen) Pillepalle sind (meine Worte), schon weil sie vergangene Entwicklungen nicht erklären können,
- und weil diese a) eine astronomisch hohe Klimasensitivität annehmen sowie b) einen Temperatur treibenden feedback loop mit Wasserdampf, während die dabei entstehende (kühlende Cumulus-)Wolkenbildung nicht einfaktoriert wird, ganz abgesehen davon, dass mit den Simulationen c) historische Wärme-/Kältephasen im Rom der frühen Kaiserzeit, im Hochmittelalter oder während der Kleinen Eiszeit NICHT erklärt werden können;
- dass die “im Labor gemessene” Erwärmungswirkung von CO2 nur ca. 1 Grad Celsius pro Verdoppelung der Konzentration beträgt, weswegen “der Planet”, der noch bis Ende dieses Jahrhunderts Zeit hat, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre “aufzudoppeln”, NICHT in eine Klimakatastrophe schlittern werde wie Alarmisten & Klima-Retter unterschiedlichster Schattierungen ständig behaupten;
- dass das Klima überhaupt eine sehr komplizierte Geschichte sei und in letzter Konsequenz zwar von der Sonne und deren Zyklen wesentlich angetrieben werde – dass es zwischen deren verschiedenen Strahlungen und dem “realen Klima” aber jede Menge an Wirkungen, Rückwirkungen und Verzögerungen gibt, die die Chose ziemlich unübersichtlich machen. Zwei Drittel der Erde sind, wie bekannt, ja von Wasser bedeckt und langfristige Meeresströmungen (“AMO, PDO, NAO”) können regionale Klimata viele Jahre lang beeinflussen, sozusagen auch “gegen den aktuellen Stand der Sonnen-Zyklen”.
Die Possen der akademischen Klima-Alarmisten wären eigentlich nur “szientologisch-wissenschaftspolitisch” oder für Historiker menschlicher Dummheit interessant,
bestünde keine “Brücke” in die wirkliche Welt echter Menschen von heute.
Diese Verbindung gibt es aber, und zwar in Form von Politicos & Bürokraten, die keine Ahnung von Tuten und Blasen haben (eigene Worte)
und die z.B. glauben, dass Strom “im Netz” gespeichert werden könne; nicht wenige von ihnen verwechseln auch Elektrizität mit (Primär)Energie.
Diese Kakokratie hat speziell die EU-Staaten in ihren Klauen (eigene Worte),
was sich in der Union, speziell aber in Deutschland, in einer “ja nur gut gemeinten” Deindustrialisierungs-Politik manifestiert,
beispielsweise über den geplanten Kohleausstieg bis 2038.
Damit könnten (aus dem Kopf) ca. 30 Prozent jener 30 Prozent des deutschen Kohlendioxid-Ausstoßes vermieden werden, der global ca. zwei Prozent ausmacht,
während im “Rest der Welt” 1.600 Kohlekraftwerke errichtet werden.
Eine solche Irrationalität lässt sich nur schwer erklären,
aber eine Deutungsmöglichkeit erblicken der “Störenfritz” und der um 20 Jahre jüngere Lüning
im Regredieren in frühere Entwicklungsstadien, deren dickes Ende freilich erst in ca. einem Jahrzehnt kommt:
Die Welt stellt sich (“als nahe liegendstes Szenario”) bis 2100 langsam um, und (aber) Deutschland könnte in zehn Jahren abstürzen, wenn die Infantilisierung der Politik auf dem Niveau von ‘Fridays for Future’ weiter um sich greift.” (547)
It’s the energy supply, stupid
Nun kann dieser Blogger aus einer eng atmosphärenphysikalischen Sicht wenig beitragen, weil ihm wesentliche naturwissenschaftliche Voraussetzungen fehlen;
er hegt “nach jahrelangen Studien” aber so den Verdacht, dass die Annahme der Autoren, dass “unserem Planeten” noch Hunderte Jahre Kohle zur Verfügung stünden, nicht zutreffend ist.
Auch Öl und Gas dürften nicht mehr in jenem Ausmaß verfügbar sein, wie rezente Preiseinbrüche und die Lagerstände in Cushing, Oklahoma das suggerieren.
Darauf gibt es mE eine Reihe ziemlich tragfähiger Hinweise,
obwohl konkrete Reserven und (echte) Produktionsprofile streng gehütete Staats- und Firmengeheimnisse sind.
Auf dieser Basis scheint es diesem Blogger als das Vernünftigste,
von einem verknappenden Angebot konzentrierter Energie während der nächsten Jahrzehnte auszugehen,
das ggf. über Nanotechnologie und Nutzbarmachung von Methanhydaten abgefedert werden kann.
Eine steile “Energie-Klippe”, wie sie von einigen zeitgenössischen Peak Oil-Verfechtern prognostiziert wird, ist nicht auszuschließen, aber kein sicheres Schicksal.
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