Kohleausstieg: Wie sich Demokratie ihr eigenes Grab schaufelt

master_stromsplit_ABerlin und die Kohle-Länder haben sich in der Nacht auf Donnerstag auf einen Fahrplan zur Abschaltung der Braunkohle-KW geeinigt, sodass Regierung und Bundestag den Ausstieg beschließen können. Mit der Kohle verliert Deutschland den wichtigsten stabilisierenden Faktor seines Stromnetzes und die Welt 0,75 Prozent ihrer CO2-Emissionen. Das “demokratische” Polit-Gesocks darf damit rechnen, dass es in Pension oder tot ist, wenn die Stromkonsumenten in Dtl. (und darüber hinaus) die “Rechnung zugestellt bekommen”.

Laut Fraunhofer-Institut sah der Strom-Split 2017 aus wie oben, in der “Grafik über dem Falz” zu sehen.

Die 48 Prozent der nicht-erneuerbaren (und CO2 emittierenden) Energieträger haben laut Eurostat 278 Mt. Kohlendioxid erzeugt, etwa 35 Prozent der deutschen Emissionen (EDGAR 2018, S.  101; mangels genauerer Daten wird auch der CO2-Ausstoß des Erdgases “auf die Kappe von Braun- und Steinkohle genommen”).

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Screenshot Eurostat

EDGAR verzeichnet auch, dass 2017 die weltweiten Emissionen von Kohlendioxid 37.077 Megatonnen betragen haben (S. 23). Nach Adam Riese trugen also die deutschen Kohle- (und Gas-)Kraftwerke zu sagenhaften 0,75 Prozent bei.     :mrgreen:

Während die einen Experten (mit und ohne Anführungszeichen) erklären, dass es wegen des schnellen Wachstums der Bruttostromproduktion aus Wind und Sonne kein Problem gebe, warnen die anderen Fachleute, dass diese Elektrizität intermittent sei und nicht in ausreichender Menge gespeichert um wieder ins Netz entsandt (“dispatched”) werden zu können;

und dass je größer der Anteil des intermittenten Flatterstroms desto größer auch das Ausfallrisiko für das Netz sei.

Dieser Blogger hält diese Argumentation für schlüssig und erwartet auch pro futuro keinen echten Durchbruch in der Speichertechnologie, nachdem die Batterieentwicklung schon während der vergangenen 25 Jahre keine großen Sprünge hingelegt hat (siehe dazu hier).

Diverse Ausstiege aus nicht-intermittenten Energieträgern werden daher früher oder später zu Blackouts führen (was durch Importstrom aus Frankreich und Osteuropa ev. hinausgezögert werden kann).

Die verursachende Rolle, die die “demokratischen” Politicos gespielt haben, wird rückblickend allerdings leicht erkennbar sein – viel leichter als eventuell bereits vorhandene Ressourcen-Engpässe.

Unabhängiger Journalist

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