Mexiko: Mit Lázaro Cárdenas gegen Peak Oil – Red. Strunz begeistert

Der neue mexikanische Präsident, ein stolzer Linker, will die Talfahrt der mexikanischen Erdölproduktion mit mehr Staat beenden. In einer Raffinerie in Veracruz kündigte López Obrador soeben das Ende der Energie-Reform seines Vorgängers an, der u.a. internationale Konzerne ins Land gebeten hatte auf dass diese mehr Öl beischafften. Das war nicht erfolgreich. Jetzt versucht’s Lopez Obrador wieder mit der Strategie eines Vorgängers von vor 80 Jahren, der die Erdölindustrie des Landes verstaatlicht hat. Hier ein YT mit AMLOs Rede: NB zur Energie-Ideologie der Journos.

Reformen sind nach Meinung AMLOs schon deswegen nötig, weil die PEMEX 20 Prozent zu den Budgeteinnahmen Mexikos beisteuert (und die Produktion seit gut zehn Jahren wie ein Stein fällt).

Im vergangenen Jahr hat Mexiko erstmals (?) mehr Erdöl ein- als ausgeführt, siehe u.a. hier und hier.

Ein paar Milliarden dólares muss einem sowas schon wert sein.

Eine neu zu errichtende Raffinerie in Tabasco kostet jedenfalls allein 8 Milliarden.

Die PEMEX hat zwar schon 107 Milliarden Dollar Schulden – aber, was soll’s? Solang der Staat in Vorlage geht, wird sich schon noch ein Finançier finden.

AMLO scheint zu glauben, dass die mexikanische Ölwirtschaft an ihre große Zeit von vor 100 Jahren anknüpfen wird können und dass das Land energetisch wieder autosuficiente werden kann.

Die gauchistisch-etatistischen Red. Strunz, die es auch in den Americas gibt, glauben das auch.

Caramba carajo!     :mrgreen:

Nachbemerkung, 1.5.2019, 10.15 Uhr: Man hat bezweifelt, dass die Redakteure/Redakteurinnen Strunz durch die Bank von der Strategie des AMLO begeistert wären – und ich muss zugeben, an dem Einwand ist was dran.

Es gibt genug Journos, die das Vorgehen von Lopez Obrador bezüglich Erdöl für kurzsichtig halten, weil sie dem überkandidelten Glauben vom neuen Überfluss durch die Energiewende huldigen. In deren Augen ist Lopez Obradors Ölpolitik “vorsintflutlich”.

Es gibt freilich auch eine Menge Journos, die das aus verschiedensten Gründen nicht tun – und viele von denen hängen der Meinung an, dass ein nicht (oder weniger) korrupter und besser finanzierter Staatskonzern PEMEX leisten kann, was die “kapitalistischen Gringos” nicht können.

Unabhängiger Journalist

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