Nahost: Guten Morgen, Medien – USA & Co haben e. Krieg verloren!

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Rouhani, Putin, Erdogan

Die westlichen Medien sind untröstlich darüber, dass die USA ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen, was eine De facto-Anerkennung der Annexion des Ostteils anno 1980 bzw. des israelischen Hauptstadt-Anspruchs darstellt. Die Jammeranten sollten sich klar darüber werden, dass der Nahe Osten 2017 nicht mehr jener des Jahres 2012 ist. Der neue regionale Hegemon sitzt in Moskau.

Dort befindet sich der Hof, zu dem nun alles pilgern muss, was in Nahost Rang und Namen hat. Dort wird Gunst und Nicht-Gunst bezeigt. Dort lässt man die Puppen tanzen und spielt sie gegeneinander aus.

Bisher fand das in Washington statt, über mehrere Jahrzehnte hinweg.

Seit dem Eingreifen der Ruskis in Syrien bzw. der militärischen Entscheidung im dortigen “Bürgerkrieg” haben sich die facts on the ground aber grundlegend geändert.

Dieser Krieg wurde vom amerikanischen Tiefen Staat und dessen Verbündeten auf der arabischen Halbinsel angezettelt und auch verloren. Barack Obama und Hillary Clinton haben dafür ihre Fressen in die Kameras gehalten.

Trump hat damit nichts zu tun, außer dass er gewillt scheint, Realitäten anzuerkennen (wenn das seine “russian collusion” ist – bitteschön!).

Natürlich kann er das nicht offen tun, weil “seine” Kongress-Abgeordneten, “seine” Medien und John & Jane Doe noch in der guten alten Zeit des US-Imperiums leben.

Aber die Akteure in der Region, meist ziemlich vife Menschen, haben bereits bemerkt, dass die Musik nicht mehr in Washington spielt und dass sie ihre Gravamina künftig Putin vortragen sollten.

Natürlich muss die Bühne, auf der das alles für die Öffentlichkeit zelebriert wird, nicht in Moskau sein.

Die Bühne kann z.B. auch in Astana stehen, in Minsk oder Sochi.

Dort haben sich Ende November die Präsidenten Russlands, des Iran und der Türkei getroffen,

with а view to establishing peace and stability in Syria, envisaged by UNSCR 2254.”

Ein Spektakel für die (östlichen) Medien, sicherlich.

Es ist jedoch wichtig und leicht zu erkennen, wer sich nicht auf diesem Gruppenbild ohne Dame befindet – der US-Präsident und der Saudi-König beispielsweise.

Auch “Bibi” Netanjahu ist nicht drauf – aber das würde bei vielen Anhängern der drei Staatsmänner sicher als extrem unpassend empfunden werden (erstens, weil Israel und zweitens, weil auf der “Verliererseite” des syrischen “Bürgerkriegs”).

Aber die Israelis sind Blitzgneißer, wieselflink und wissen nicht erst seit vergangenem August, wo Bartl den Most holt.

Putin soll’s recht sein. Israel ist eine weitere Schachfigur im Setzkasten seiner multipolaren Welt.

Ein realer Machtfaktor, der gewürdigt werden muss.

Das heißt nicht, dass man Netanjahu gleich für’s Sochi-Bild zulassen müsste, vor allem, wenn Rouhani drauf sein muss (die Iraner und die von ihnen kontrollierten Milizen haben übrigens zu wenigstens 50% dazu beigetragen, dass dieser Krieg gewonnen wurde).

Aber es kann heißen, dass ich, der neueste oberste Powerbroker, mir den israelischen Premier anhöre und ihm seinen größten Wunsch erfülle.

Teheran muss es ja nicht wissen und Freund Trump begleicht ohnedies die Rechnung, die die veröffentlichte Meinung ihm dafür ausstellt.

Aber er ist derlei ja ohnedies gewohnt.

Bild: Kremlin.ru [CC BY 4.0 ], via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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