Neuseeland-Terror: Politische Figur oder synthetischer Terrorist

screenshot_Attentats-Stream
Screenshot “Attentats-Stream”

Der Moschee-Killer von Christchurch trägt alle Merkmale eines auf den Häuserkampf trainierten Söldners – was eigentlich kritische Fragen über diesen angeblichen Einzeltäter aufwerfen müsste. Die Journaille wischt derlei aber achselzuckend beiseite und kapriziert sich auf das gelegen kommende Bild eines weißen Rassisten. Dass dies eine “Legende” sein könnte, kommt ihr nicht in den Sinn.

Grundsätzlich und auf den ersten Blick deuten diverse Begleitumstände sehr wohl in die rechtsextremistische Richtung:

beginnend von “Od Bihaća do Petrovca sela”, das auf der Fahrt zum Massaker im Auto erklungen ist, über die demonstrative Kriegsbemalung der gebührlich vorgezeigten Tatwaffen (“1683″) bis zum im Internet veröffentlichten ökofaschistischen Manifest.

Auch dieser Blogger mutmaßte hier, dass es sich bei Brenton Tarrant sehr wohl um eine “echte”, in ihren jeweiligen “Umfeldern” bekannte persona handeln könne (was grundsätzlich ja nicht auszuschließen ist).

Seither ist allerdings einiges klar geworden, nämlich:

  • Tarrant führte seine Mordtat im Stil und mit dem Know-How eines auf den Häuserkampf trainierten militärischen “Spezialisten” aus. Derlei skills müssen hart erarbeitet und ständig geübt werden. Ob bzw. inwiefern dies in paramilitärischen Milizen vor Ort möglich war, ist fraglich (ohne dass dies dem dortigen Inlandsgeheimdienst auffallen würde).
  • Der Attentäter, ein aus der australischen Arbeiterklasse stammender ehemaliger Fitnesstrainer,  reiste ohne sonderlichen “finanziellen Stress” jahrelang durch die Krisenregionen dieser Welt. Begründet wird das mit erfolgreichen Spekulationen in einer Kryptowährung. Das ist zwar prinzipiell möglich – aber ungefähr so glaubwürdig, als würde jemand sein Vermögen mit Casino-Gewinnen erklären.
  • Und schließlich scheint der Mann in Neuseeland ein “unbeschriebenes Blatt” gewesen zu sein: keine Freunde, keine Kollegen, keine “Kameraden”. Eine Quasi-Homestory der britischen Boulevardzeitung The Sun enthüllt primär, dass seine Nachbarn über den Menschen Brenton Tarrant nichts wussten.

All das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die angebliche Vita des Massenmörders eine extra fabrizierte “Legende” ist.

Legenden, wie sie von Spionage-Organisationen verwendet werden, sind zwar umso glaubwürdiger, je stärker sie “echtmenschliche Elemente” verwenden – aber vielleicht war die Teilnahme dieses speziellen Mannes ja so wichtig, dass man es vorzog, auf einen “echten Rechten” zu verzichten.

Man darf jedenfalls gespannt sein, ob bzw. welche real life-Kontakte Tarrants in die lokale rechtsextreme Szene noch berichtet werden.

Zu all dem tritt auch in diesem Fall eine fadenscheinige Einzeltäter-These und der Umstand, dass bei der Verhaftung Tarrants “Kommissar Zufall” eine zentrale Rolle gespielt hat - zum gefühlten tausendsten Mal.

Unabhängiger Journalist

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