In Österreich droht das sg. Ibiza-Video zum Desaster für Journaille & Parlamentsparteien zu werden. Der U-Ausschuss, der eigentlich zur Abrechnung mit HC Strache werden sollte, und der aktuell nicht mehr abgebogen werden konnte, beginnt kommenden Donnerstag. Die Abgeordneten müssen sich nun mit Urmaterial befassen, das für “HC” ziemlich entlastend ist. Es zeigt nicht nur, dass der frühere FP-Chef Opfer einer kriminellen Gang geworden ist, sondern legt auch nahe. dass der “brisante Zusammenschnitt”, der Schwarz-Blau zu Fall gebracht hat, von einem “illegalen ausländischen Glücksspielkonzern” bezahlt wurde. Das Furioso aus Nebelgranaten und Fake News hat bereits begonnen.

Die grüne Justizministerin gibt heute gegenüber der APA an, dass “die Justiz” nicht über die Video-Aufnahmen verfüge – was entweder reine Lüge oder pure Ahnungslosigkeit ist.

Die SOKO Ibiza (eigentlich “Tape”) befindet sich nach eigener Ausage seit fünf Wochen im Besitz des gesamten Materials. Laut Journaille hat sie dieses aber nur der (“rechten”) Staatsanwaltschaft Wien, nicht aber der (“linken”) Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft übergeben.

(Disclaimer dieses Bloggers: In Wirklichkeit gibt’s linke und rechte Staatsanwaltschaften ja gar nicht     )

Das ist angesichts des Justiz-internen Guerilla-Kriegs zwischen schwarzen und grünroten Seilschaften zwar durchaus möglich – wie man auf der Basis allerdings davon sprechen kann, “die Justiz” habe das Video nicht, erschließt sich dem Schreiber dieser Zeilen nicht ganz.

Heißt das jetzt, die (natürlich ebenfalls weisungsgebundene) Staatsanwaltschaft Wien gehört NICHT zur “Justiz”?

Das alles freilich ist höchstens Nebenfront & Nebelgranate.

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Wie hier dargestellt, haben die Ermittler vor ein paar Tagen überraschend bekannt gegeben, sie verfügten über das gesamte Video (samt Vorbereitungstreffen)

und OE24 hat mithilfe zweier Schmiede – eines Schmitt und eines Schmidt – bereits exklusiv apportelt, was auf dem Material zu sehen sein soll, siehe u.a. hier und hier (natürlich immer unter Berufung auf die Ermittler).

Wenn das, was von den beiden Journalisten dargestellt wurde, tatsächlich der Sukkus des Materials ist, taugt das Ding NICHT EINMAL ZUR POLITISCHEN  VERURTEILUNG STRACHES (geschweige denn zur juristischen) – eher schon für ein ziemlich vernichtendes Urteil über

• das Treiben unserer ach so “unbestechlichen” Journaille sowie
• der Macheloikes ALLER PARLAMENTSPARTEIEN INKLUSIVE der FPÖ (den NEOS kann man zubilligen, dass sie halt naiv sind).

Hier drängt sich der Eindruck eines SCHERBENGERICHTS auf, das gemeinsam von den heutigen fünf Parlamentsparteien und der sogenannten Öffentlichkeit veranstaltet wurde.

Mal sehen, wie die Wiener Wähler im Oktober diesen Eindruck würdigen werden.

Foto: Screenshot orf.at