Plumps – ein Weihnachtsgemetzel

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Quelle: srsroccoreport.com

Aktien und Öl haben am 24. Dezember in New York stark nachgegeben (was sich in Asien fortsetzte). Hier Szenarien des Bloggers Steve St. Angelo, der es für wahrscheinlich hält, dass der Dow Jones bis Sommer auf das Niveau von 2007 und Öl auf einen Tiefststand fällt, der die Schieferölindustrie zerstört.

Natürlich kann auch St. Angelo nicht in die Zukunft schauen, aber er baut seine Sicht der Dinge auf Prämissen auf, die nicht oder nur schwer zu bestreiten sind, nämlich:

  • dass sich speziell die Aktien in einer von den Zentralbanken genährten, kreditgetriebenen Mega-Blase befinden, die sich gerade “normalisiert” (nicht sofort und auf einen Schlag, sondern mit Auf und Abs und auf Sicht von einigen Monaten: “Nothing goes up or down in a straight line”) und dass sich
  • die Kursbewegungen an Markern der technischen Chartanalyse orientieren. Auch dies ist akzeptabel – nicht, weil bestimmte Niveaus per se Unterstützungs- oder Widerstandslinien wären, sondern weil sich Trader in ihren täglichen Entscheidungen an diesen orientieren und so ihren strukturierenden Blick Wirklichkeit werden lassen.

Hier ist der Dow Jones-Chart der vergangenen 15 Jahre mit den drei wichtigsten Widerstands- bzw. Unterstützungslinien:

DOW-JONES-Monthly-DEC24-2018-NEWERFür Steve ist jeweils der Monatswechsel der entscheidende Messpunkt und so meint er, dass in den nächsten paar Tagen die spannende Frage beantwortet wird, ob der Dow Jones noch einmal auf 24.000 Punkte klettern kann (Schlussstand vom Montag war 21.792 Punkte).

Er hält das für wenig wahrscheinlich – es habe aber etwas durchaus Ähnliches im Oktober 2008 stattgefunden.

Bevorstehende Deflationsspirale

Ob mit oder ohne Zwischenspurt – zu Jahresmitte 2019 sei jedenfalls mit einem Index von um die 14.000 zu rechnen.

Um derlei zu verhindern, könne die Fed zwar noch einmal den Geldhahn aufdrehen – aber dann gehe es in Richtung Hyperinflation.

St. Angelo sieht jedenfalls eine massive Deflation und einen (weiter) stark fallenden Erdölpreis.

Schon bei den bis vor kurzem erzielbaren viel höheren Preisen hätten nur wenige shale-Produzenten nachhaltig gewinnträchtig gewirtschaftet (einen ausreichend positiven operativen Cash-flow gehabt).

Ein weiterer Preisverfall sei das schnelle Todesurteil fast aller US-Schieferölproduzenten.

Schon beim aktuellen WTI-Preis habe nur mehr einer von 21 Schieferölproduzenten einen Cash-flow, der höher als seine Investitionen sei, sagt St. Angelo und bringt folgenden Chart, den er auf Basis von SEC 10-Q-Filings erstellt hat:

33-Shale-Companies-Positive-Cash-Flow-Q3-2018-DEC24-UPDATE

Unabhängiger Journalist

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