Stand der Trump-Verhinderung in den USA – ein Zwischenresümee

Trump_view_from_side,_December_2015Am kommenden Montag wählen 538 Wahlpersonen stellvertretend für 136,5 Mio. US-Wahlbürger den nächsten Präsidenten. Nach der Papierform ist der Ausgang klar: Trump müsste 306 Stimmen bekommen und am 20. Jänner das Amt antreten. Das ist aber nicht sicher. Unterstützer der unterlegenen Gegenkandidatin und andere Trump-Gegner setzen alles in Bewegung, um das Ergebnis am 19. Dezember doch noch umzudrehen.NB zu Alex Jones, der in Wirklichkeit Herbert L. ist.

Das wäre historisch einzigartig.

Zwar hat es in der Geschichte vereinzelt faithless electors, treulose Wahlmänner gegeben – aber sie haben es bisher noch nie geschafft das Ergebnis des popular vote umzudrehen.

Hillary Rodham Clinton bräuchte 37 faithless electors, um noch eine Siegeschance zu haben.

37 Seitenwechsler sind nicht wenig – und das ist auch der Hintergrund, warum die Trump-Gegner mithilfe der ziemlich kompromitterten etablierten Medien das Thema Beeinflussung der Präsidentenwahlen durch die Russen hoch zu ziehen versuchen. um jeden Preis.

Glaubt man der Lügenpresse, ist sich die CIA dieser Sache sicher, öffentliche Beweise gibt’s “aus Gründen der nationalen Sicherheit” freilich keine.

In dieser Situation hat die aus Kalifornien kommende demokratische Politikerin Christine Pelosi gefordert, die CIA solle wenigstens die 538 Wahlpersonen über den “russischen Hack” im Wahlkampf informieren. Christine ist die Tochter der Sprecherin des Repräsentantenhauses zwischen 2007 und 2011, Nancy Pelosi, also “alter demokratischer Parteiadel”.

Siehe dazu folgendes Interview auf Fox:

Ihre Absicht ist nicht zu verkennen – die Pelosi vermeidet aber sie auszusprechen, weswegen ihr alle “das Wort im Mund umdrehen”, die meinen, sie wolle damit das Ergebnis des popular vote vom 8. November korrigieren   :mrgreen:   .

Alex Jones und Pizzagate

An dieser Stelle tut sich eine demokratiepolitisch interessante Nebenfront auf.

Es geht um das First Amendment bzw. die darin verankerte Meinungs- und Informationsfreiheit, hier am Beispiel des angeblich extrem rechten Medienunternehmers Alex Jones (“infowars.com”, “prisonplanet.com”).

Alex Jones habe sie beschuldigt, sie rede einer Art Staatsstreich gegen den gewählten Präsidenten das Wort, sagt die Pelosi im Interview (was inhaltlich korrekt ist) – weswegen sie auch Todesdrohungen bekommen haben will (Aussagen an anderer Stelle).

Das ist eine Mischung, die Medien selbst bei intaktem First Amendment das Genick brechen kann.

Doch allein der Zeitpunkt dieser Implikation ist verdächtig. Wohl nicht zufällig nehmen offiziöse Presse und social media-Plattformen intensiv die nur via Internet verbreiteten Jones-Channels in die Zange.

Die Jones-Medien haben sich in den vergangenen Wochen auf so ziemlich jeder Blacklist gefunden, die von der Lügenpresse und den anderen Freunden approbierter Nachrichten herausgegeben worden ist (selbst der berühmt gewordene fake news-Vorstoß der Washington Post hat sich freilich als Schuss ins eigene Knie entpuppt).

Die Pelosi-Aussagen scheinen Teil eines koordinierten Vorstoßes zu sein, der darauf abzielt, politisch nicht genehme Stimmen  zu unterdrücken (zum in Aussicht gestellten truthiness-Test siehe hier).

Jedenfalls profitiert Alex Jones von den Angriffen in beträchtlichem Ausmaß (“They are coming after me!”) – auch wenn seine Medien dadurch in existenzielle Gefahr geraten sind.

Geht alles mit rechten, rechtstaatlichen Dingen zu, wird sich Jones der demokratischen Advokratie aber entziehen und dabei wird ihm zugute kommen, dass er sich nie ernsthaft auf die sogenannte Pizzagate-Geschichte eingelassen hat, eine Story, die er rechtzeitig als Falle erkannt hat.

Pizzagate wird als Lehrbeispiel für die Komplexität zeitgenössischer Desinformation in die Lehrbücher der hybriden Kriegführung eingehen. Die Zutaten zu der Geschichte sind original. Sie zeigen, wie sich  Pädophilie, riskante/abweichende Kunst und satanistische Rituale mit Progressivismus überlagern.

Die Badewannenkinder aus den Podesta-Emails, die Kopflos-Skulptur nach Art Jeffrey Dahmers sowie das Spirit cooking der Marina Abramovic sind echt, die daraus destillierte Story ist es nicht.

Im Kern besagt diese Geschichte, eine in der Nähe des Weißen Hauses gelegene, namentlich genannte Pizzeria sei nicht nur ein Treffpunkt hochrangiger Demokraten, sondern auch Heimstätte organisierter Kinderschänder, ja selbst Schauplatz von Ritualmorden gewesen.

Diese Geschichte verbreitete sich binnen Tagen in mehreren Versionen über das Internet und an einem Punkt schien sogar die Mainstream-Presse aufzuspringen. Es schien damals nur eine Frage von Tagen bis der Skandal für alle sichtbar aufplatzte.

Zu diesem Zeitpunkt scheint Alex Jones, der bis dahin genüsslich (und rechtlich einwandfrei) im Belastungsmaterial für die Progressiven gewühlt hatte, seinen Leuten befohlen zu haben: Lasst die Finger davon.

Angeblich passierte das intuitiv: “I smelt a rat”, siehe dazu hier:

Wahrscheinlicher ist, dass der Volkstribun mit der Reibeisenstimme, der selbst ständig Opfer von Verleumdungen (und wohl professionell beraten) wird, erkannt hat, dass es nicht möglich ist, konkreten Personen derlei Vorwürfe zu machen ohne über gerichtsfestes Beweismaterial zu verfügen und dass die Pizzagate-Coverage genau das tat.

Jones traf damit bei seinen Leuten auf Unverständnis, “jetzt, wo doch alle Welt darüber schreibt” -, hatte aber den richtigen Riecher.

Aus heutiger Sicht ist Pizzagate ideal um zu “beweisen”, dass die Welt Wahrheitskommissionen und approbierte News der verantwortungsvollen Lügenpresse benötigt.   :-P

Das Problem mit Alex Jones war und ist nur, dass seine Shows zu wenig rechtliche Handhabe boten und deswegen scheint man dazu übergegangen zu sein, O-Töne des Mannes zu isolieren und sie in einen anderen Kontext zu verpflanzen.

Auf diese Weise lässt man schwerste Vorwürfe gegen Hillary Clinton im Zusammenhang mit Syrien so erscheinen, als habe sie der Talkmaster in Zusammenhang mit Pizzagate geäußert.

All das riecht auf Meilen nach Verzweiflung und sofern Justiz und Exekutive noch einigermaßen richtig ticken, wird die Attacke im Sand verlaufen – mit fast garantiertem Blowback.

Der Hack, der ein Leak war

Unterdessen geht die paranoide Kampagne gegen die angeblichen Hacker russischer Herkunft weiter. Die etablierten Medien, die während des vergangenen Wahlkampfs massiv fehl- und falschberichtet haben, hoffen, ihre Favoritin auf diesem Umweg doch noch ins Amt bringen zu können (und die eigene Scharte schneller vergessen zu machen).

Dabei spielt es keine Rolle, dass die an die Öffentlichkeit gespülten Dokumente über Hillary & die Demokraten durch die Bank authentisch sind und auch nicht, dass es keine Beweise dafür gibt, dass die Urheber dieser Aktion russische Geheimdienste waren.

Es trifft offenbar nicht einmal zu, dass sie einem Hack, d.h. einem von außen erfolgten, widerrechtlichen Eindringen in ein fremdes Computernetzwerk stammen.

Vielmehr darf von einem (ebenfalls widerrechtlichen) Agieren von Insidern ausgegangen werden, die beruflichen Zugang zu dem Material hatten, das sie in Whistleblower-Manier nach außen gespielt haben.

Eine Gruppe ehemaliger Geheimdienstler, die sich das Material angesehen haben, hat sich die Frage gestellt, warum von “überwältigenden Indizien” für einen russischen Angriff gesprochen wird, wo in diesem Fall doch harte Beweise hätten vorgelegt werden können (ohne dass – nach Edward Snowden – etwas Unbekanntes preisgegeben werden musste).

Schlussfolgerung: Es war kein Hack, sondern ein Leak, siehe hier:

The various ways in which usually anonymous spokespeople for U.S. intelligence agencies are equivocating – saying things like “our best guess” or “our opinion” or “our estimate” etc. – shows that the emails alleged to have been ‘hacked’ cannot be traced across the network. Given NSA’s extensive trace capability, we conclude that DNC and HRC servers alleged to have been hacked were, in fact, not hacked.

The evidence that should be there is absent; otherwise, it would surely be brought forward, since this could be done without any danger to sources and methods. Thus, we conclude that the emails were leaked by an insider – as was the case with Edward Snowden and Chelsea Manning. Such an insider could be anyone in a government department or agency with access to NSA databases, or perhaps someone within the DNC.

 Bild: Marc Nozell via Wkimedia Commons, CC BY 2.0

Nachbemerkung, 18.12., 05.00 Uhr: Ein Leser von b.com ist sich hier sicher, dass auch staatsstreich.at übernommen wurde, woraufhin b.com freundlicherweise seine/ihre Hand für mich ins Feuer gelegt hat. Danke.

Auch dem Verdachthaber sei für die Information gedankt, dass hinter dem Rücken von Andreas I, also mir, Andreas II, also ich, gekapert worden ist/bin. Das erklärt einiges, was mir in letzter Zeit an mir aufgefallen ist.

Leider hat der Hinweisgeber mit Bill Hicks unrecht, weil Alex Jones in Wahrheit mein Klassenkollege Herbert “Karpf” L. aus Neumarkt am Sattel ist, der als Jugendlicher bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, angeblich.

Ich bin mir dessen sicher, weil Alex Jones die gleiche charakteristische Zahnlücke aufweist wie Karpf sie hatte, äh: hat und weil er genauso aussieht wie Karpf aussehen würde, wäre er auch offiziell älter als 17 geworden.

Bis zum wirklichen Ableben meines Klassenkollegen, eines halben Kärntners, tut man jedenfalls gut daran, der juristischen Linie von Alex Jones/Herbert L. zu folgen, die da lautet: Wenn Du jemanden der Kinderfickerei beschuldigst, solltest Du den Vorgang aus wenigstens zwei Kameraperspektiven aufgenommen haben und zwei weitere menschliche Zeugen könnten sich vor Gericht ggf. als nützlich erweisen.

Unabhängiger Journalist

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