
Dieser Blogger, der das offiziöse US-Narrativ zur Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk aus mehreren Gründen anzweifelt, ist nichtsdestotrotz davon überzeugt, dass der (Möchtegern-?)Mörder Kirks (= der “Tatverdächtige”) den Feinden des ermordeten Turning Point USA-Gründers zuzurechnen ist – und hält die gewissermaßen verfahrensgegenständliche Äußerung des Talkmasters entweder für einen Scherz oder den Versuch, die politische Voreingenommenheit seines Publikums zu bedienen – nichts, was Rundfunk-Regulatoren zwingend auf den Plan rufen müsste. Ebensowenig hat er aber etwas für den Versuch der Trump-feindlichen Journaille übrig, den Sager des “liberalen” Late Night Talkers als “Kritik an MAGA” zu framen – wie etwa der einer eigentlich öffentlich-rechtlichen Informationspolitik verpflichtete österreichische (Quasi-)Staatssender.
Kimmel sagte, siehe u.a. hier:
The MAGA Gang desperately trying to characterize this kid who murdered Charlie Kirk as anything other than one of them and doing everything they can to score political points from it,’ Kimmel said, adding ‘In between the finger-pointing, there was grieving.’
Die vorgeblich regierungsunabhängige “Bundeskommunikationskommission” hat daraufhin der ABC, die eine bundesweite Sendelizenz von ihr hat, die Rute ins Fenster gestellt und gemeint,
dass der Kimmel-Sager eine “Verdrehung der Nachrichten” (“distortion of news”) darstelle, die man auf die sanfte oder die harte Tour bereinigen könne (also durch den Verzicht ABCs auf Kimmel Late Night oder durch ein “formelles FCC-Verfahren”).
Der Sender setzte auch – aber nicht nur – wegen dieser (quasi-)staatlichen “Drohkulisse” eines Lizenzentzuges den Spät-Talk des Comedian ab
(was er wegen dessen zuletzt massiven Reichweiten- bzw. Quotenverlusten vermutlich ohnedies tun wollte).
Daraufhin machten US-Demokraten, Aktivisten und die transatlantisch-europäische Journaille Kimmel zu einem weiteren Kronzeugen gegen die Regierung Trump,
wobei vielfach der irrige Eindruck erweckt wurde, Kimmel sei wegen dessen “Kritik” an der Make America Great Again-Bewegung abgesetzt worden.
Diese Darstellung ist bestenfalls unzulässig vereinfachend und schlechtestenfalls eine Art von fake news.
Der erste Teil des Kimmel-Sagers suggeriert – spricht dies aber nicht explizit aus -, dass der “Tatverdächtige”, Tyler R., Teil der MAGA-Bewegung gewesen sei (was natürlich blanker Unsinn wäre/ist).
Diese Interpretation wird von Teilen der Republikaner, der MAGA-Bewegung, der Regierung und eben auch vom aktuellen FCC-Chairman bevorzugt, wobei der zweite Teil des Kimmel-Satzes (“and doing everything they can to score political points from it”) geflissentlich übergangen wird.
FCC-Chef Brendan Carr beispielsweise betrachtet den inkriminierten Halbsatz als
intentional effort to mislead the American people about a very core fundamental fact”,
wogegen er einschreiten müsse
- denn schließlich beruhe die vergebene Lizenz auf der “Verpflichtung im öffentlichen Interesse zu agieren”
(die Frage stellt sich freilich, was hier unter “öffentlichem Interesse” verstanden wird – Regierungsinteresse vielleicht?).
Eine solche Argumentation ist ziemlich fadenscheinig,
wobei IMO aber von einer “Kritik an MAGA” auch dann nicht gesprochen werden kann, wenn man nur den zweiten Halbsatz heranzieht.
Wenn, dann versuchen “nur” konservative Regierungen in Bund und Teilstaaten mit dem politischen Mord und dem angeblichen Täter zu punkten, nicht MAGA
(wobei eine separat zu behandelnde Frage wäre, wie die Erfolgsaussichten vor Gericht wohl aussehen, wenn es den Ermittlern nicht gelingt, das gefundene Repetiergewehr “gerichtsfest” mit dem Tod Charlie Kirks in Zusammenheang zu bringen; DNA-Spuren von Tyler R. an der angeblichen Tatwaffe reichen jedenfalls kaum).
Derlei Feinheiten scheinen für hiesige Nachrichtenredaktionen freilich zu hoch zu sein.
Denen reicht es anscheinend nicht, wenn sich der Staat oder eine seiner pseudounabhängigen Agenturen/Kommissionen zum Richter über den Newsflow oder auch nur Satire aufschwingen.
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