Ende Jänner hat US-Präsident Trump erstmals mit dem Säbel gerasselt und erklärt, alle Optionen lägen auf dem Tisch. Seither vergeht kein Tag, an dem Maduro und seine internationale Fangemeinde nicht “Sie kommen!” kreischen. Ja wo sind sie denn? Könnte das Zögern der Yanquís daran liegen, dass sich die präsumptiven Plünderer im Land der angeblich weltgrößen Erdöreserven gar keine so große Beute erwarten? NB zu Militärintervention und drohendem Kataklysmus.
Gehen wir davon aus, dass die apokalyptischen Zustände in den venezolanischen Städten, die Stromausfälle, der Wasser-, Nahrungs- und absehbare Benzinmangel Washington nicht interessieren
- oder höchstens im Zusammenhang mit der Frage, ob die Krise tief genug ist, um ein per se korruptes und ineffizientes Regime “über die Klippe zu stoßen”.
Also nicht, weil die Nordamerikaner so geil auf nicht vorhandene venezolanische Naturschätze wären, sondern weil das heutige Venezuela spätestens seit 1823 “zu unserer Hemisphäre gehört” (Monroe-Doktrin).
Die gilt natürlich auch für die Russen, die bezüglich Venezuelas in aufdringlich-ostentativer Symbolpolitik machen (“99 Militär-Spezialisten” & ein paar veraltete Flugabwehrraketen).
Aber eine US-amerikanische Invasion wegen des venezolanischen “Erdöls”?
Wie sagte Bismarck einst? “Der Balkan ist nicht die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert.”
Und der Naturasphalt des Orinoco-Gürtels nicht die eines einzigen Navy Seals.
Nachbemerkung, 1.4.2019, 12.15 Uhr: Ich schließe mich der Venezuela-Analyse von Rubén Herrero de Castro weitgehend an, mit der Einschränkung, dass es dem Mann bezüglich der venezolanischen Erdölvorräte an gebotenem Realismus mangelt (ansonsten weiß dieser Kommentator über das südamerikanische Land viel mehr als ich).
Herrero de Castro kommt zu folgendem Schluss:
La situación camina de forma inexorable hacia el estallido social contra el régimen, que responderá con represión sin límites”,
weswegen
una intervención militar comandada por EEUU, apoyada por Brasil y Colombia, combinada con el apoyo de la sociedad civil de Venezuela será una posibilidad real y Maduro puede acabar compartiendo destino con otro de sus ídolos, Nicolae Ceaucescu.”
Ja, alles läuft auf einen Kataklysmus hinaus, in dem Millionen umkommen könnten.
Aber dieser Blogger bezweifelt, dass dies eine Militärintervention wahrscheinlicher macht (und dass eine solche das Massensterben verhindern/verkleinern würde).
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