Wahlbetrug in Österreich: Ein “Smoking Gunerl” in der Presse

“Die Presse” hat in dieser Story die 46.800 nichtigen Wahlkarten der zweiten Runde der österreichischen Bundespräsidentenwahlen analysiert und dabei Zahlen geliefert, die sich mit meiner These, dass die Wahl über besonders stimmenstarke Wahlbezirke manipuliert wurde, gut vertragen. Eine herausragende Rolle bei den nichtigen Stimmen scheint die Steiermark zu spielen und das könnte darauf zurückzuführen sein, dass dort der bei weitem größte Wahlbezirk liegt (Graz-Stadt).

Die äußerst verdienstvolle “Presse”-Geschichte von Hellin Sapinski leidet an ein paar Kinderkrankheiten und deren erste ist, dass nirgendwo erwähnt wird, wie sich die 46.800 nicht gezählten Stimmen auf Amtsdeutsch nennen: “nichtig” nämlich.

Das zweite – für etliche Journalisten typische – Defizit besteht im Wunsch , alles abzubilden – und dabei in Kauf zu nehmen, das Wichtigste aus dem Blick zu verlieren.

Die Presse wollte in der Geschichte möglichst viele Farbflecken….äh, ich meine: Grafiken haben und deswegen räumt sie den nicht einmal 100 zu spät angekommenen Wahlkarten gleich viel Platz ein wie den 37.500, bei denen die Unterschriften fehlten.

Dabei würde es völlig ausreichen, sich das erste Balkendiagramm zur fehlenden eidesstattlichen Erklärung anzusehen um zu erkennen, dass in Wien, der Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich besonders viele Blödmänner und -frauen daheim sein müssen, die auf die Unterschrift am (äußeren) Kuvert vergessen haben (ich kann die Grafik aus Copyright-Gründen nicht bringen).

Nun könnte man argumentieren, dass in diesen vier Bundesländern 4,5 Millionen Wahlberechtigte und daher auch besonders viele Nicht-mit-Wahlkarten-wählen-Könner wohnen, schon aus statistischen Gründen.

Es könnte aber auch sein, dass in den vier Bundesländern besonders fette und leicht zu kontrollierende Wahlbezirke liegen, in denen nach meiner Theorie die 70.000 zusätzlichen Wahlkarten eingeschleust wurden.

Wenn diese meine Theorie stimmt, müssten in großen bzw. mittelgroßen Wahlbezirken mit “aufgeschlossenen” Beisitzern überproportional viele nichtige Stimmen aufgetaucht sein.

Bei mittelgroßen Bezirken denke ich v.a. an Wien, wo es ja nur drei Bezirke mit mehr als 100.000 Wahlberechtigten gibt. Möglicherweise ist nicht die Zahl der Wahlberechtigten, sondern die der beantragten Wahlkarten die für potenzielle Wahlfälscher wichtigste Zahl.

(Wie gesagt, aus rechtlichen Gründen beschuldige ich derzeit niemanden, eine illegale Tat begangen zu haben).

Unabhängiger Journalist

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