“Unter den hausgemachten Desserts wie Apfelstrudel oder Topfenknödel sticht dann noch ‘Mohr im Hemd’ heraus. Und das in einem soeben neu eröffneten Café im Jahr 2023 – spätestens hier könnte man meinen, dass man einfach aus alten Speisekarten abgeschrieben und die Preise verändert hat (…) Beim Kaffee kann man zumindest Hafermilch statt Kuhmilch bestellen, das dürfte momentan aber schon das Einzige sein, was an ‘Neuem’ angeboten wird.”, Petra Eder, Der Standard, Auf einen feuchten Käsetoast ins wiedereröffnete Café Westend, 30.5. 2023
Hinter Schließung und – vlt. nur kurzlebiger – Auferstehung des Café Westend gegenüber dem Westbahnhof in Wien steht wirklich eine lange und komplexe Geschichte
und wenn dieser Blogger “eine solche Herausforderung annehmen” täte, würde er u.a. den Tod der großen Traditions-Cafés in der Innenstadt erwähnen und das Kuddelmuddel um Westbahnhof und früheren Südbahnhof.
Aber dieser Blogger ist weder Gastro-Kritiker noch Redakteur der Chronik-Wien und eine oben erwähnte “Herausforderung” nähme er sowieso nicht an.
Es wäre ebensowenig verwunderlich, wenn auch im Fall des “Westend” nichts Besseres nachkäme (um meine Großmutter zu zitieren),
aber die aktuelle Vernehmlassung im Standard mutet doch ein bisserl eigen an.
Ein Hauch von Kulturkampf nach dem Muster der deutschen Mohrenkopf-Kontroverse - siehe hier und hier – schwingt mit,
die Vorstellung einer modernen & jungen Kaffeehauskultur, die ebenfalls mit der Neuen Zeit zieht,
vor allem aber Unmut über das ungenügende Eingehen auf den Kaffeehausbedarf der lachsrosa lesenden Bobos in der Umgebung.
Hafermilch allein reicht halt nicht.
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