Nach einer Diskussion, was der von rechtlich immunen Politikern gebrauchte Begriff “Hetzjagd” bedeutet, ist der semantische Streit über die jüngsten Ereignisse von Chemnitz zur Frage gelangt, was als “authentisch” zu werten ist. Nach Darstellung der Journaille soll Verfassungsschutzpräsident Maaßen “jetzt nicht mehr an der Echtheit des Chemnitz-Videos zweifeln”. Damit hat die Politisierung der Vorgänge von Sonntag und Montag vergangener Woche einen neuen Höhepunkt ereicht. NB: Video provocateur zur Destabilisierung Deutschlands?
Die Verwinkelungen des dazu geführten politisch-medialen Diskurses sind mittlerweile so unübersichtlich, dass deren erschöpfende, sozusagen forensisch-präzise Darstellung die Möglichkeiten eines gängigen journalistischen Gebrauchstexts übersteigt.
Mainstream-Medien, Grünen und Linkspartei scheint es derzeit primär um die Diskreditierung des obersten Verfassungsschützers zu gehen, der u.a. hier den Verdacht geäußert hat, dass das womöglich einzige Beweisstück für die These von “Menschenjagden durch Rechtsradikale” auf eine gezielte “Falschinformation” zurückgeht, siehe auch hier.
Die Menschenjagd-These, mutmaßte Ober-Schlapphut Hans-Georg Maaßen, könnte in die Welt gesetzt worden sein, um von der Ermordung eines Deutschen abzulenken, die die Ereignisse “getriggert hat”.
“Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist“, hatte Maaßen (ursprünglich) in der “Bild” gesagt und damit für Rücktrittsaufforderungen von politischer Seite und “Empörung” unter Journos gesorgt.
Die Journaille tat in der Folge so, als habe der BfV-Chef gesagt, der mit einer Handy-Kamera aufgenommene 20 Sekunden lange “Hase, du bleibst hier”-Clip sei gefälscht, siehe z.B. hier - eine anscheinend gar nicht aufgestellte Behauptung, die mit Hilfe sogenannter Experten widerlegt wurde (= “Strohmann-Argument”).
In wenigstens einem Fall scheint die Zuschreibung, Maßen habe von einer Fälschung gesprochen, inzwischen “stillschweigend saniert” worden zu sein.
Die zu Rat gezogenen “Experten” urteilten zum Videomaterial, die Bewegtbilder seien tatsächlich am vorvergangenen Sonntagnachmittag in der sächsischen Stadt aufgenommen worden.
Maßen hat nach dem Kenntnisstand dieses Bloggers freilich niemals behauptet, dass das Video gefälscht wäre (sehr wohl hat er dessen “Authentizität” angezweifelt – was möglicherweise tatsächlich eine unscharfe Ausdrucksweise ist: Ist auf irreführende Weise geschnittenes authentisches Material noch “authentisch”?).
Dieser Blogger, der fast 25 Jahre in “Mainstream-Medien” gearbeitet hat, hat dazu eine (derzeit nicht beweisbare) Theorie:
Der als ultimativer Beweis gehandelte Clip wurde sorgfältig, Frame für Frame editiert – bis ein Auschnitt entstanden ist, mit dem das von den Journos bevorzugte “Framing” der Vorgänge (“Menschenjagden durch Neonazis”) untermauert werden konnte.
Die Journaille, die noch immer meint, sie hätte das Monopol, Dinge quasi nach Belieben darzustellen (= “Pressefreiheit”) hat die Sequenz der Ereignisse von Chemnitz weitgehend auf Kamera-Einstellungen von wirklichen oder angeblichen Nazi-Krawallanten, Hitler-Grüßen etc. kondensiert.
Speziell Bildberichte der MSM haben den irrigen Eindruck erweckt, die Demonstration von mehr 6.000 Bürgern am vorvergangenen Montag wäre ein solcher Krawall von Extremisten gewesen.
Die Politicos – von der Bundeskanzlerin abwärts – haben sich diese Zerrspiegel-Darstellung zueigen gemacht und den Journos die von diesen gewünschten Kommentare in den Schreibblock diktiert.
Sollte das tatsächlich nur auf Grundlage des hoch editierten “Hase-Clips” erfolgt sein, wäre das eine für so weitreichende Behauptungen extrem schmale Faktenbasis.
Man darf jedenfalls gespannt sein, ob der gesamte aus “rechtsradikaler Perspektive” aufgenommene, aber von Linksradikalen “gespielte” Clip jemals öffentlich wird (als ungeschnittenes, “integrales” Bildmaterial).
Ob die Tonspur zu den Bildern passt, lässt sich womöglich sowieso nie zweifelsfrei feststellen.
Generell hat sich in Sachen Chemnitz jedenfalls der Eindruck verdichtet, dass nur in die Öffentlichkeit gelangt, was von interessierter Seite gerade als opportun angesehen wird.
Dieser Vorbehalt gilt auch für die Ermordung des Daniel H. in der Nacht auf vorvergangenen Sonntag, für die Dutzende Überwachungskameras eigentlich Material geliefert haben müssten.
Nachbemerkung, 11.9.2018, 11.00 Uhr: Eine (haltlose?) Spekulation: Der “Hase-Clip” ist, wie geschildert, die extrem zurechtgemachte Version von aus “rechtsradikaler Perspektive” gefilmten Bewegtbildern.
Das Motiv für die “Nachproduktion” ist allerdings kein links-politisches, sondern der Wunsch, Deutschland zu destabilisieren. Für diesen Fall kommen eine Handvoll ausländischer Dienste, aber auch der “Verein” des Herrn Maaßen selbst als Täter in Frage.
Beide Seiten eines Konflikts zu bedienen und instrumentalisieren – “aus rechtsradikaler Perspektive aufgenommen und aus linksradikaler Perspektive gespielt” – ist standard operating procedure der Dienste.
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