Corona: Arvay und die kontrollierte Demolierung des Status Quo

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Der österreichische Biologe Clemens Arvay hat ein Buch über Corona-Impfungen vorgelegt, das den radikalen Bruch verdeutlicht, der seit der sg. Corona-Krise mit allem gemacht wird, was Jahrzehnte als “bewährte staatlich-regulatorische Praxis” gegolten hat. Arvay, cover_resizedder diesem Blogger (im weiteren Sinn) “ideologisch” eher fern steht, ist ein sachkundiger Autor, der ausreichend verständlich bleibt und der den Blick des Laien (und Bürgers) auf das – gesagte und ungesagte – Wesentliche lenkt.  Über die hinter besagtem Traditionsbruch liegenden möglichen Motive spekuliert Arvay nicht, das liefert dieser Rezensent – im Großen Bild eine quantité négligable“von allein” zu.

“Viel Fachspezifisches” ist für den Nicht-Experten aus Arvays knappem, zirka 140-seitigen Text zu lernen – und dabei ist es völlig gleichgültig, ob der von unserem Autor gegebene Überblick

  • wirklich “vollständig” ist,
  • ob sich professionelle Auskenner oder auch nur interessierte Biologie-Amateure das eine oder andere Kapitel “sparen können”
  • und sogar, ob regelmäßige Zeitungsleser “sowieso wissen”, welche Konzerne jene Impfstoffe liefern “dürfen”, die unser sich demokratisch nennendes Polit-Gesindel “seinen” Bürgern aufzunötigen gedenkt.

Die eine oder andere Wiederholung schadet freilich nicht, wenn man z.B. erfährt,

  • wie die Zellen funktionieren,
  • wie eine Infektion vonstatten geht und im Organismus bekämpft wird
  • oder welche Testphasen ein Impfstoff durchlaufen muss(te).

Dabei ist es äußerst nützlich, wenn der Autor-Lehrer gängige Beschönigungen & Propagandabegriffe kennt & einzuordnen weiß, die von Industrie & Politicos laufend verwendet und von Journos naiv nachgeplappert werden

- beispielsweise “teleskopierte Studien”, wie das “Ineinanderschieben” von bisher getrennten Testabschnitten genannt wird, oder “vorläufige Bewilligung” wie jetzt, nach trunkierten dritten Phasen;

weswegen die Entwicklung staatlich approbierter Corona-Impfungen nicht mehr wie bisher ca. sieben, sondern nur ein Jahr dauert.

Keine längerfristigeren Analysen

Damit ist die freche Behauptung, dass aktuell ja gar keine Phase übersprungen würde, formal ebenso richtig wie die trockene Feststellung des Autors,

dass mit einem derartigen Versuchsdesign halt keine längerfristig auftauchenden Nebenwirkungen erkannt werden könnten.

Derartige “Skrupel” scheinen mittlerweile spurlos von der Bildfläche verschwunden zu sein – und kein Hahn kräht mehr nach ihnen (mit Ausnahme von Clemens).

Arvay, dem die Spürhunde der zeitgenössischen Rechtgläubigkeit dicht auf den Fersen sind, begründet das Pochen auf Langzeitstudien mit einem schon etwas älteren Beispiel über die höhere Infektionsanfälligkeit “HIV-Positiver” bei einer abgetesten Impfung (die Anti-AIDS-Vakzine wurde danach gekübelt).

So ein Ergebnis, argumentiert der Autor, wäre ohne Langzeitstudien gar nicht erst zustande gekommen – und er hat prinzipiell (und speziell im Hinblick auf die konkrete heutige Situation) recht.

Wenn Zeitdruck das letztlich Ausschlag gebende Kriterium ist

und die Untersuchung des Abwehrsystems des “Probanden” sechs Monate nach der letzten Spritze ausgeschlossen und für irrelevant erklärt wird, gibt es tatsächlich kein diesbezügliches “wissenschaftliches Argument”.

Da kann man dann frisch & fröhlich “kein Beweis” schmettern

- ob sich das nun auf einen Lancet-Kommentator bezieht, oder auf einen sg. Verschwörungstheoretiker.

Die besten Mittel gegen deren Theorie von der Depopulation mittels Spritzen wären übrigens Langzeitstudien oder wenigstens welche, die sich über ein, zwei Jahre ziehen.

Exkurs zu den Konspirationisten

Nach den Kalkulationen besagter Theoretiker bräuchte es ja eine Weile, bis sich nach den Injektionen genügend Antikörper für die tödliche Autoimmunreaktion gebildet haben

sowie einige weitere Monate bis eine neuerliche, diesmal tödliche Infektion mit einem anderen CV eintritt

– abhängig davon, ob es sich dabei um eine natürliche, eigentlich harmlose “virale garden variety” handelt oder einen speziell für den bösen Zweck gefertigten Teil eines “binären (biologischen) Kampfstoffes”.

Dieser Blogger hat zu wenig “belastbares Wissen” über angebliche oder wirkliche Extrem-Verschwörer, erachtet (u.a.) folgende Aspekte der heutigen Realität aber als ziemlich Verdacht erregend:

  • Die nun seit einem Jahr anhaltende, bis dato unmotivierte Panikmache um die aktuelle Pseudo-Seuche incl. dem damit verbundenen ganzjährigen Mummenschanz,
  • obwohl bisher keine wesentlich und schon gar nicht “wirklich epidemieartig” gesteigerte Mortalität verbucht worden ist, sowie
  • das fanatisch anmutende Bestreben, auch Gruppen zu nadeln, die selbst absolut nichts von einer Impfung hätten (unter 70-Jährige),
  • speziell dann, wenn zweifelhaft ist, ob eine Impfung die Infektionskette überhaupt unterbrechen würde.
  • Schließlich kann sich dieser Blogger neben religiös-messianischen Motiven ohne Weiteres auch einschlägige “säkuläre G’schichterln” vorstellen, bei denen in einer humanistisch-säkulären Sicht ein milliardenfacher Massenmord als gnädige Euthanasie getarnt wird – bei “extremen Peak Oil-Szenarien” etwa.

Diese Dinge thematisiert der hier besprochene junge Autor natürlich nicht; nämlich Arvay, der im “renommierten österreichischen Forum Wissenschaft & Umwelt (FWU) für den Bereich ‘Biodiversität und Gesundheit’ zuständig ist”     :mrgreen:   .

Der Buchschreiber könnte eigentlich sogar argumentieren, dass künftige “Langzeitstudien” zu den Corona-Impfungen, in denen das große Sterben nach der Spritze ausbleibt, unsere lieben Konspirationisten in ziemliche Erklärungsnot brächten.

Unterbrechen die Spritzen die Infektionskette?

Das zweite große Caveat des Clemens Arvay betrifft die “sterile Immunität” nach den Impfungen, bzw. den Umstand, dass diese womöglich gar nicht eintritt (dass der “Impfling” die Krankheit also sehr wohl an Oma & Opa weiter geben kann).

A. glaubt das Narrativ von der sterilen Immunität schlicht und einfach nicht – und befindet sich damit in “guter Gesellschaft” (das glauben mittlerweile nur mehr wenige). Als “Beleg” für seinen “Pessimismus” führt der Autor Affenversuche aus irgendeiner zweiten Phase an und zitiert eine Uni-Immunologin:

Viele glauben, wenn sie erst geimpft sind, brauchen sie keine Masken mehr zu tragen. Es ist wirklich wichtig, dass sie verstehen, dass sie weiter Masken tragen müssen, weil sie auch mit der Impfung ansteckend sein könnten.”

Alles in allem argumentiert Arvay, den ein Bekannter dieses Bloggers als  minderjährigen Waldschrat mit zivilisationskritischen Ansätzen bezeichnete, wie ein Bewahrer eines nun als überkommen betrachteten etatistisch-szientifischen Common Sense;

als jemand, der – ganz konservativ – auf die Einhaltung von seit langem bestehenden und formell noch immer geltenden Regularien des Status Quo besteht, deren Umgehung anprangert und sich ihrer kontrollierten Demolierung durch die Kakokratie widersetzt.

Clemens G. Arvay, Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko?: Wirkungsweisen, Schutz und Nebenwirkungen der Hoffnungsträger. 2021

Grafik: ourworldindata.org, CC by 4.0

Unabhängiger Journalist

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