Die “Causa Essener Tafel”, die als Lehrstück für ganz Begriffsstutzige dienen könnte, enthüllt, warum es müßig ist, auf ein Damaskuserlebnis der herrschenden Clique zu hoffen. Diese wird nie zugeben dass z.B. der von ihr imaginierte Multikulturalismus nicht “nachhaltig umsetzbar” ist – zumindest aber so lange, als sie auf gut entlohnten Posten sitzt und die Lasten ihrer Fantasmen auf andere verschieben darf.
Worin die Causa besteht, kann jede(r) Interessierte mithilfe von Google nachlesen, z.B. hier.
Im Kern geht es darum, dass die Organisatoren einer privaten Armenausspeisung in Essen angekündigt haben, keine “Neubewerbungen” Nicht-Deutscher mehr anzunehmen, weil der Zustrom vorwiegend jüngerer Nicht-Deutscher droht, ihre sozusagen angestammte, vorwiegend ältere deutsche “Klientel” zu verdrängen.
Die Essener Tafel wurde daraufhin von der herrschenden “liberalen” Clique (inklusive der Bundeskanzlerin) politisch gebasht bzw. als hartherzig und fremdenfeindlich hingestellt. Eine Einwandererpartei will den Verein sogar kriminalisieren.
Das Medien-Bashing erfolgte unter Federführung “engagierter Journos”, die im Regelfall noch ungefährdet von Kündigungen und gut versorgt in staatlichen und privaten Medienhierarchien arbeiten.
Dabei machte man sich nicht nur über die “angestammten Kostgänger” der Essener Tafel auf eine Art lustig, die im Zusammenhang mit rechtlich privilegierteren Kostgängern des Staats (“Flüchtlingen”) verpönt wäre.
Man ließ auch jede Einsicht in Sachverhalte vermissen, die der “breiten Masse” instinktiv klar zu sein scheinen. Zum Beispiel, dass
- es auch in Überflussgesellschaft und Sozialstaat einen Kampf um Ressourcen gibt, den manche nur mit (echter, nicht abgenötigter) Solidarität überstehen können; dass
- auch privates Nehmen und Geben heute nur in einem geschlossenen System kulturell Ähnlicher (länger) funktionieren kann, und dass ein solches letztlich auf Exklusion Dritter beruht. Sowie dass
- inflationäres Geltendmachen von Ansprüchen auch hier schnurstracks in die Krise führt – gerade hier, wo das System über “kein Gewaltmonopol und keine tiefen Taschen” verfügt.
All das will unsere durch eigenen Wohlstand verwahrloste polit-mediale Elite nicht hören.
Statt die Augen zu öffnen klammert sie sich an ideologische Illusionen, die zwar überall verkauft werden, als handelte es sich um individuelle, gerichtlich durchsetzbare Rechtsansprüche – die zu keinem Zeitpunkt aber mehr waren als Deklarationen und schöner Schein.
Selbst wenn es Sozialingenieuren heute gelänge, die Solidar-Mechanismen von kultureller/ethnischer/religiöser Ähnlichkeit auf “die Menschheit” zu erweitern, stünde die so entstandene neue Solidarität in einer Welt mit acht Milliarden Einwohnern auf verlorenem Posten. In Essen, aber auch sonstwo.
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