EU-konformes Nein zu Immigration Ding der Unmöglichkeit – Zitat

Aus Spanien, einem Land, wohin toute l’Afrique gehen, wo es aber nicht bleiben möchte, kommt die Erkenntnis, dass es keine saubere und/oder EU-konforme Lösung für die Migration gibt. Um ihre Normen nicht antasten zu müssen (dabei aber nicht unterzugehen), benötigt die EU-28 ein Vorfeld, das nicht nach diesen Normen agiert.

Das meint Carmen González Enríquez, Migrationsexpertin am Königlichen Institut Elcano in Spanien. Die Dame wird hier in El País zitiert (eigene Übersetzung):

Man kann diese Sache nicht in einer sauberen Form lösen, weil die gesetzlichen Standards, die sich die Staaten der Europäischen Union gegeben haben, das verunmöglichen (…) Unsere eigenen Normen hindern uns daran, den Prozess so zu gestalten, wie wir ihn eigentlich gerne hätten. Deshalb benötigen wir Länder, wo die Normen nicht so rigid sind und wo Dinge erlaubt sind, die wir hier nicht machen können (…) Jedes afrikanische Land, mit dem ein europäischer Staat ein Abkommen dieser Art schließt, wirft diese Art von Dilemma auf. Das war schon so, als Italien Abkommen mit Tunesien oder mit Gadaffis Libyen hatte – und das ist jetzt mit der Türkei so.”

Das ist im Wesentlichen die Beschreibung jenes heuchlerischen Verhaltens, das die NGOs die ganze Zeit kritisieren. Diese wollen erreichen, dass die EU gemäß ihrem idealistisch überhöhten Selbstbild handelt.

Man könnte das Dilemma aber auch dadurch auflösen, dass man sich den Anforderungen der Umwelt anpasst und das (“moralische”) Lust- durch das Realitätsprinzip ersetzt. Man nennt das Erwachsenwerden.

El País hat heute ein paar sehr informative, ausführliche Geschichten zur spanischen Exklave Melilla. Gutes Zeug. Sie würden es verdienen, beachtet zu werden. Mal sehen, ob sich Zeit dafür findet.

Unabhängiger Journalist

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