Goldreport 2025 02: Kurzfristige Rücksetzer, langfristige Hausse?

Die Lead-Autoren des am Donnerstag erschienen neuen Goldreports halten kurzfristige Rücksetzer des (Derivativ-)Preises für Gold auf bis zu 2.800 US-Dollar pro Unze für nicht unwahrscheinlich, haben ihre Langfristprognosen bis Ende 2030 von 4.800 bzw. 8.900 US-Dollar (“im Inflationsszenario”) aber bestätigt. Bei einer Pressekonferenz anlässlich des Erscheinens des IGWT-Berichts 2025 hieß es, der aktuelle Goldpreis befinde sich zwar nicht mehr auf “Schnäppchen-Niveau”, aber auch noch nicht in einer “Blase”, wie unter Hinweis auf vergleichbare Bullenmärkte in den 1970er/1980er Jahren sowie bis etwa 2012 gesagt wurde.

Als man 2020 eine “Goldene Dekade” ausgerufen habe, sei man – anders als heute – noch belächelt worden, meinten Stöferle und Valek, die mehrere Fonds managen. Seit damals legte der Goldpreis rund 100 Prozent in US-Währung und fast 90 Prozent in Euro zu.

2024 markierte er mit einem Plus von 27,2 Prozent in Dollar und 35,6 Prozent in Euro die bislang stärksten Jahresgewinne. Auch 2025 setzte sich der Aufwärtstrend fort: Seit Jahresbeginn legte Gold in USD um rund 26 und in Euro um etwa 13 Prozent zu.

Weitere Gewinne erwarten sich Stöferle & Valek kurzfristig vor allem von “Performancegold”, worunter freilich Silber, Minenaktien und Rohstoffe verstanden werden. Zusammen mit dem “Sicherheitsgold” wird von Stöferle und Valek ein “goldener Portfolio-Anteil” von zusammen 25 Prozent empfohlen

- viel höher als gemäß der gängigen “Investmentweisheit”.

Das Geheimnis des weiter steigenden Goldpreises wird u.a. in einer nach wie vor hohen Zentralbanknachfrage nach physischem Gold geortet

(was nicht zwingend stimmen muss: von Zentralbanken gehaltenes Gold ist bilanziell von einschlägigen “Claims” vulgo Papiergold nicht unterscheidbar).

Bei Bitcoin hält speziell Valek ein Preisziel von 900.000 US-Dollar für möglich (“„wenn man unser konservatives Goldpreisziel von 4.800 USD zugrunde legt”).

Vergleiche man die Marktkapitalisierung des globalen Goldbestandes mit dem (US-)Aktienmarkt, betrage diese derzeit etwa 40 Prozent und liege nur leicht über dem langfristigen Median.

„Fest steht, Gold ist kein Contrarian-Investment mehr wie in 2020, der Bullenmarkt ist in eine neue Phase eingetreten. Monetäre Vergleiche wie beispielsweise der Schattengoldpreis weisen allerdings darauf hin, dass Gold durchaus noch (viel) Luft nach oben haben könnte“, so Stöferle, der seine erste Goldstudie – damals noch für die Erste Group, eine österreichische Bank -  bei einem Preis von 670 Dollar je Unze publizierte.

Der Goldreport, der von zahlreichen Firmen der Branche gesponsort wird, hat heuer 460 Seiten und erscheint in Deutsch, Englisch, Spanisch, Chinesisch und heuer erstmals auch Japanisch.

Die digitale Version ist u.a. auf einer eigenen Seite herunterzuladen (die gedruckte muss gekauft werden). Die jährlich erscheinende Goldstudie gilt als internationales Standardwerk für Gold, Silber und Minenaktien.

Unabhängiger Journalist

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