Klima: Die meschuggenen Euros und ihre “kritischen Medien”

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Die “Klimapolitik” rund um den G-20-Gipfel erlaubt vor allem eine Feststellung: die EU-Politiker agieren völlig bekloppt. “Ihre” Medien unterstützen sie und zeichnen das Bild eines isolierten D. Trump. Der freilich handelt egoistisch, aber rational – ebenso wie die Vertreter der “Schwellenländer” unter Führung Chinas. Dass die Partei der Euro-Meschuggenen allein steht, will niemand wahrhaben.

Die klimabewegten Journos des Westens sind zu beschäftigt die Tatsachen zu verdrehen als dass sie auf die Idee kämen, einen Schritt zurück zu treten und eine nüchterne Bestandsaufnahme der Faktenlage vorzunehmen.

Die müsste ungefähr so aussehen:

Die EU und die anderen “Westler” (ex USA) emittieren heute zusammen nur mehr 15 Prozent der weltweiten Treibhausgase, sind aber die einzigen, die in Paris “harte” Kürzungsverpflichtungen eingegangenen sind.

Die USA, die das unter Präsident Obama “ein bisschen zugesagt hatten” (eine Ratifizierung durch den Senat war nie in Reichweite), haben über ihren neuen Präsidenten klar gemacht, dass sie nicht dran denken, die von der Vorgänger-Administration in Aussicht gestellten CO2-Reduktionen umzusetzen.

Ferner wird Washington auch nicht in den neu geschaffenen milliardenschweren Klimafonds ein zahlen, der den Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden soll.

So dumm sind nur die Euro-Politiker und ihre Genossen aus der Gummizelle in Japan, Kanada & Australien.

Laut EU-Datenbank EDGAR haben die USA im Jahr 2015 nur mehr 14,3 Prozent  des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht (5,17 von 36,24 Gigatonnen; die EU-28 kommen auf 3,47 Gt oder 9,6 Prozent).

Nichteuropäische Kohlekraftwerksbauer

Das bedeutet, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer zusammen derzeit für 70 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich sind. Diese Staaten müssen aber weder in den Klimatopf einzahlen noch sind sie verpflichtet, Emissionskürzungen vorzunehmen.

Dafür bauen sie Kohlekraftwerke en masse, beispielsweise die Volksrepublik China, aber auch die anderen. Von den 1.600 neuen Kohlekraftwerken, die in den nächsten zehn Jahren weltweit entststehen, wird die Hälfte in China gebaut (Japan ist bei übrigens mit von der Partie).

Zu Details siehe den Global Coal Plant Tracker.

Paradoxerweise agieren die Politiker dieser oft vor- bzw. nichtdemokratischen Weltgegenden stärker im Sinn ihrer “politischen Basis” als Euro-Politiker & Konsorten.

Warum die EU-Politicos die “eigenen” Wähler, Konsumenten und Steuerzahler gezielt schädigen, ist nicht ganz nachvollziehbar. Das ist ein Thema, über das sich trefflich spekulieren lässst.

Dass die Schwellen- und  Entwicklungsländer nicht verpflichtet sind, Emissionen zu kürzen, zeigt sich

  • erstens an deren INDCs, den nationalen Verpflichtungserklärungen, in denen sie sich wortreich zu allen möglichen Zielen bekennen – nur nicht dazu, in absehbarer Zeit ihre Emissionen zu senken. Und
  • zweitens daran, dass sie ihrer eigenen wirtschaftlichen Entwicklung Prioriät einräumen dürfen und nur allmählich ihren Kohlendioxid-Ausstoß zu senken haben – siehe dazu z.B. hier. Das ist explizit im Pariser Vertrag, Artikel 4, festgehalten – speziell im vierten Unterpunkt. Man werfe nur einen flüchtigen Blick auf folgenden Screenshot des “echten Pariser Vertrags” (im Annex des offiziellen Paragraphenwerks):

screenshot_Paris_treaty

Das ist auch das Geheimnis der von den Medien vermeldeten 19:1-Isolierung des amerikanischen Präsidenten beim G-20-Gipfel in Hamburg.

Aus der Warte der Gar-nicht-kürzen-Müsser lässt sich Trumps “Rückzugsentscheidung” natürlich trefflich kritisieren.

Während den EU-Irren ihre eigenen Leute völlig egal sind, hat die zweite Gruppe der Trump-Isolierer nur insoweit ein Eisen im Feuer als sie auf ihre Klimafonds-Knete wartet und der US-Schritt deren Mobilisierung schwieriger macht.

Europäische Weltenretter

Nun könnte man selbst auf Basis des Pariser Knebelvertrags argumentieren, dass im Sinne des übergeordneten Guts eine einseitige Selbstbeschränkung einen Sinn ergibt – immerhin geht es ja angeblich um das Überleben der Menschheit.

Die Richtigkeit der CO2-These vorausgesetzt, könnte man sich in den Entwickelten Ländern sagen: Wenn schon die anderen Passagiere dieses Schiffs – unseres Planeten – kein entsprechendes Verhalten an den Tag legen, handeln wir, sozusagen nach dem Motto: Wir gute Europäer etc. retten die Welt, indem wir darauf verzichten fossile Energie zu verbrennen.

So ließe sich von einer moralisch erhabenen und auf das eigene Wohl bedachten Position argumentieren.

Die logische Voraussetzung dafür ist freilich eine wenigstens minimale Erfolgschance.

Die ist bei einem Anteil von nur 15 Prozent am weltweiten “Emissionskuchen” und Gefahr im Verzug freilich nicht gegeben, nicht einmal ansatzweise.

Die Folgerung aus all dem ist, dass die europäischen Politicos Quislinge sind, die in fremdem Auftrag den eigenen Völkern Schaden zufügen – und dass die freie Presse des Westens entweder grob fehlinformiert und dumm ist oder dass sie die ihr theoretisch zukommende Aufgabe der Kontrolle der Mächtigen nicht erfüllt.

Anders kann man es leider nicht ausdrücken.

Bild: White House, Frankie Fouganthin, via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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