Klima: Wenigstens steht demnächst keine ECHTE Eiszeit an

cover_rappDonald Rapp, der hinter vorgehaltener Hand “der alte Klima-Leugner” genannt werden mag, hat die dritte Ausgabe von Ice Ages and Interglacials vorgelegt – und wer wissen möchte, was wir alles nicht über Eiszeiten & Klima wissen, wird hier gut bedient. Immerhin gibt sich Rapp sicher, dass über die nächsten paar Generationen kein Ende der gegenwärtigen Zwischeneiszeit ansteht (eine neue “Kleine Eiszeit” wie vor 400 Jahren ist aber durchaus in den Karten, sagtnicht nurdieser Blogger).

Aus der Rubrik “Keine Details, welches Stück” ein Resümee des Autors aus seinem Vorwort (eigene Übersetzung):

Es ist interessant darüber zu spekulieren, wann die nächste Eiszeit beginnt. Es wird theoretisiert, dass die Ablagerung von Staub die Beendigung (von Eiszeiten) erzeugt – daher stellt die aktuelle, massive Ablagerung von Ruß, Asche, Erde und Staub in Grönland und in  anderen nördlichen Gebieten sicher, dass es in näherer Zukunft keine weitere Eiszeit gibt. Das vermehrte CO2 verstärkt diesen Schluss.” (viii)

Aus Rapps Warte ist der übliche “Anlauf” für eine neues Glazial mit geringer werdenden Staubablagerungen, rückläufiger CO2-Konzentration, Wachstum der globalen Eismassen und rückläufigem Meeresspiegel verbunden.

Nichts davon trifft auf die heutige Situation zu.

Der Paläöklimatologe, dessen Beobachtungszeitraum Hunderttausende von Jahren ist, äußert keine spezielle Meinung zur Frage, ob im nächsten Jahrzehnt die Wiederkehr von “Maunder-Minimum” bzw. “Kleiner Eiszeit” anstehe, siehe dazu z.B. hier.

Das ist nicht die Fragestellung seines Buchs.

Rapps Eiszeiten sind ungleich gravierendere, Zehntausende Jahre andauernde “echte Kaltzeiten”.

Er akzeptiert aber, dass Kohlendioxid in einem nicht spezifizierten Ausmaß zur Erderwärmung beiträgt und auch, dass (“menschengemachte”. “industriell erzeugte”) Partikel einen solchen Effekt haben, indem sie nämlich die Rückstrahlungsfähigkeit von Schnee & Eis vermindern.

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Die heute allgemein akzeptierte Milankovic-Theorie sei seit dem mittleren Pleistozän zumindest ergänzungsbedürftig, eklärt Rapp.

Zwar stehe außer Frage, dass eine stärkere Sonneneinstrahlung in der nördlichen Hemisphäre (nämlich durch Veränderungen in der Rotationsachse der Erde) eine notwendige Voraussetzung für das Entstehen einer Zwischeneiszeit sei.

Diese “planetarischen Veränderungen” seien aber nicht hinreichend.

Es bedürfe in (erdgeschichtlich) jüngerer Zeit eines weiteren Faktors um eine Eiszeit zu beenden (die übrigens “die Regel”, “die Normalität” darstellt).

Dieser Faktor, schließt er sich der Meinung zweier Kollegen an, sei vermutlich Staub, der sich in großer Menge auf die Eisschilde gelegt habe.

Damit werde zusätzlich zur vergrößerten solaren Einstrahlung die Albedo der Erde verringert – was relativ rasch, binnen 5.000 Jahren, zu einem weitgehenden Abschmelzen der Eismassen und einer massiven Erhöhung  der Meeresspiegel führe.

Unabhängiger Journalist

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