Klimagipfel: Realitätsverweigerer wieder einmal “enttäuscht”

Im brasilianischen Belém ist vor zwei Tagen der jüngste Klimagipfel (“COP 30″) ohne die erhofften großprecherischen Ankündigungen zu Ende gegangen und man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob bei den Hohen Konferenztouristen etwa ein Quäntchen Realitätssinn Einzug gehalten hat (Antwort: Nein doch!Trump und die Ölstaaten vom Zwanz’gerhaus waren’s – die schau’n mir schon länger so verdächtig aus).1024px-COP30_-_António_Guterres_10 “Enttäuscht” gaben sich danach Lobbyisten & Journaille sowie ein paar Politicos, die sich dem ansonsten obligatorischen Triumphgeheul zum Abschluss entzogen.

Diese Leute, die an sich das Spiegelkabinett der veröffentlichten Erwartungen organisieren, haben sich hier einmal mehr als Realitätsverweigerer gleich in mehrfacher Hinsicht entlarvt;

dass es nämlich, erstens, nicht um “Energie”, sondern das “Klima” gehe; dass es, zweitens, eine Gesellschaft womöglich mit Handys und KI ohne “fossile Brennstoffe” geben könne; und drittens, dass der “demokratische Souverän” die ideologischen Voreingenommenheiten einer “kleinen Besserwisser-Gruppe” weiter zu dulden bereit ist.

Das “Problem”, das weit & breit erst in den nächsten Jahren klar klar werden wird, ist “nur”, dass besagte kleine Besserwisser-Gruppe in einem besonderen, von ihr selbst nicht geahnten Sinn recht behalten dürfte

- dass es nämlich sehr wohl in Bälde zu Gesellschaften ohne”fossile Energieträger” kommen wird, wenn auch nicht aus Gründen der “Klimaneutralität”, sondern wegen der geologisch bedingten Erschöpfung der Lagerstätten von Öl & Gas.

Insofern wird wenig andres übrig bleiben als – so lang’ es geht  – auf “Erneuerbare” zurück zu greifen.

Freilich sollte man diesen Wunschtraum einiger eher für für einen Albtraum für alle halten;

einen Alb aber auch für diverse ach so kritische Pedalritter, die dann ohne Pneus, Hafermilch und Internet auskommen müssten.

Wir Heutige – “Müslis” inklusive – sind denkbar schlecht auf die Welt der Leute von vor 200 Jahren vorbereitet,

(das waren nicht einmal mehr unsere Großeltern).

Das  heißt aber nicht, dass für uns Heutige “Flucht aus der Wirklichkeit” oder “geheuchelte Enttäuschung” als einzige Optionen verblieben; “ehrenwerte Optionen” wären diese aber ohnedies nicht.

Bild: Xuthoria, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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