Münchener Terror: Ton ohne Sonderbehandlung erklärbar

Ich muss mit meiner Theorie, dass die Tonspur des Terror-Homevideos von München zwingend “nachgebessert” worden ist – siehe hier und hier -, zurückrudern. Ein Experiment hat ergeben, dass Vergleichbares unter günstigen Bedingungen mit einem heute handelsüblichen Handy-Mikrofon sehr wohl möglich ist. Das heißt, dass die schon um 19.01 Uhr erfolgte Veröffentlichung ohne “Postproduktion” möglich war.

Freunde von mir stellten das Experiment in einer eher ruhigen Gegend in Wien an. Es ergab, dass im Hof bzw. auf der Straße gerufene Worte von einer Terrasse im sechsten Stock sehr wohl identifizierbar sind und aufgezeichnet werden können (und umgekehrt).

Dank an I. und M. für Ihre Hilfe !

Ganz bin ich, ehrlich gesagt, nicht überzeugt, speziell nicht, was den zweiten Teil des Dialogs zwischen dem zornigen Plattenbaubewohner und dem Täter betrifft, den letzterer nicht vom örtlich näheren Flugdach aus führte. Hier stand der Sprecher ohne jede Deckung auf dem Parkdeck (was für jeden Nicht-Wahnsinnigen Wahnsinn wäre) und rief dem schimpfenden Baggerfahrer bei 0:36 in lupenreiner Hochsprache zu:

Ich bin Deutscher !”

Das ist unglaublich gut verständlich – obwohl der Satz aus einer noch weit größeren Entfernung kam als die Passagen zu Beginn des Videos…

Aber sei’s drum – das Wiener Experiment scheint zu zeigen: Heutige Handymikros können derlei bewältigen – und der eine Etage höher wohnende bosnisch-moslemische Kameramann konnte das YT-Video ohne Verzug uploaden um Freunde im EKZ zu warnen.

Unabhängiger Journalist

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