Münchener Terror: Von der Fabrikation eines Einzeltäters

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Polizei beim Olympiazentrum

Die Produzenten des Homevideos vom Münchener Olympiazentrum wussten bereits vor der Tat, dass diese stattfinden würde – das legen der Veröffentlichungszeitpunkt sowie die Tatsache nahe, dass wenigstens die Tonspur einer “post production” unterzogen wurde. Der wahrscheinlichste Verdächtige ist ein Geheimdienst der Bundesrepublik, weil die gefakten Aussagen des Killers genau in’s Narrativ passen, das man gerade ausrollt. NB zum Richtmikrofon im Plattenbau.

Das Video, das hier als technisch unmögliche, geradezu groteske Fälschung enttarnt wird, ist am 22. Juli um 17:01 Uhr Universalzeit (“UTC”) veröffentlicht worden.

Das zeigt ein von Menschenrechtsorganisationen entwickelter Data Viewer, der es erlaubt, den Publikationszeitpunkt zu bestimmen. Hier der Screenshot der von mir getätigten Abfrage:

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Wie ein bequemerweise gleich angeschlossener Umwandler in Lokalzeit anzeigt, entspricht das 19.00 Uhr in München (das Programm kennt nur Frankfurt – ist aber egal).

time_zone_converterZu diesem Zeitpunkt waren die Geschehnisse noch in vollem Gang, wie man z.B. in der Timeline der New York Times nachlesen kann (die erste Meldung an die Münchener Polizei war um 17:52 Uhr erfolgt).

Als das “Live-Video” auf YT hochgeladen wurde, war noch nicht einmal die Aufforderung der Polizei, die Anwohner mögen daheim bleiben, draußen (19:05 Uhr via Twitter).

Nach dem öffentlich zugänglichen Kenntnisstand ist es somit theoretisch möglich, dass die gefilmte Szene (= eine Figur, die bei 0:33 ” aus einem Sichtschutz auf dem Parkdeck hervortritt) tatsächlich aktuelle footage darstellt.

Das ist für die beigefügte Tonspur aber auszuschließen (es sei denn, die filmenden Plattenbaubewohner verfügen über eine extraterrestrische Mikrofontechnologie).

Um dieses Video mit dem angeblichen Streitgespräch zwischen dem zornigen Proleten (“Ey, Wichser”) und dem psychisch gestörten Einzeltäter zu unterlegen, bedurfte es (knapp geschätzt) einer halben Stunde, eher mehr.

Das heißt, dass wenigstens die Aussagen des psychisch gestörten Einzeltäters nicht authentisch sein können – höchstwahrscheinlich sind aber auch die Beschimpfungen aus dem Hochhaus und die Filmaufnahmen vom Parkdeck vorher aufgezeichnet worden (eine genauere Analyse der Sonneneinstrahlung müsste Aufschluss darüber geben, zu welcher Tageszeit die Aufnahme erfolgte).

Halten wir uns nun vor Augen, was der psychisch gestörte Einzeltäter dem zornigen Plattenbaubewohner im gefälschten Video über seine Motivation erzählt (über ca. 50 Meter Luftlinie!):

  • ” Wegen Euch wurde ich zehn Jahre gemobbt.”
  • “Und jetzt musste ich eine Waffe kaufen, um euch alle abzuschießen.”
  • “Ich bin Deutscher, der hier in dieser Hartz IV-Gegend geboren wurde.”
  • “Ich war in Giesing in (stationärer) Behandlung.”

Das entspricht ziemlich genau jenem Bild vom Täter und dessen Motivation, das die Ermittler der Münchener Polizei den Medienmöpsen laufend vorsetzen (das diese schwanzwedelnd fressen).

Die Schoßhündchen halten das für plausibel.

Dieser Blogger hält es für wenigstens genauso plausibel, dass sich in Homevideo & Polizeiermittlungen die Kooperation zweier Teile der deutschen Staatsgewalt zeigt – mit dem Ziel, eine Version der Geschehnisse durchzusetzen, die nichts mit der Realität zu tun hat.

Bild: Renardo la vulpo, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Nachbemerkung, 24. Juli, 16.00 Uhr: Meinethalben, vielleicht konnte man die Aussagen des psychisch gestörten Einzeltäters mit einem Richtmikrofon einfangen – ich versteh zu wenig davon. Aber was hätte man praktisch von einer solchen Variante ? Dann wurde eben der spezielle Audiostream des Täters in die Tonspur(en) integriert. Und außerdem: Ein für den Fall der Fälle bereitliegendes Richtmikrofon im Plattenbau?

Unabhängiger Journalist

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