Dieser Blogger war gestern lange Zeit unschlüssig, ob es sich bei den Attentaten in Neuseeland nicht etwa um inszenierte Vorgänge gehandelt hat – und die “Ego Shooter-Perspektive des Live-Streams” war ein mächtiges Argument für die These vom virtuellen False Flag-Anschlag. Ich bin aber davon abgekommen und der Strohhalm, der die Balançe der Argumente zum Kippen gebracht hat, waren die Socken eines Opfers. NB zum Verbot für den Stream in NZ.
Es gab einen weiteren gewichtigen Gesichtspunkt, den ein Leser diesem Blogger zugemailt hat (Danke, S.).
Das war der Umstand, dass der Terrorist aus nächster Nähe auf vor einer weißen Wand kauernde Opfer geschossen hat – dass bis auf ein vom Kopf fliegendes Kapperl und ein paar unauffällige Blutspritzer aber nichts Spektakuläres wahrzunehmen war.
Nach Meinung des Email-Schreibers hätten die Wände “wie die eines Schlachthauses” aussehen müssen – was nicht der Fall war.
Das ist eigentlich eine Frage für “Spezialisten” und (aktuell) Kriegserfahrene, die in Mitteleuropa (gottseidank) eher spärlich gesät sind.
Deshalb konnten weder der Email-Schreiber noch dieser Blogger das am Samstag letztgültig klären.
Es scheint jedoch so zu sein, dass der Effekt, den Halbautomaten auf menschliche Körper haben, davon abhängt, welche Munition verwendet wird und dass der Attentäter weniger “durchschlagkräftige” NATO-Munition benutzt hat.
Es ist bei entsprechend “schwacher” Munition also durchaus möglich, dass jemand aus nächster Nähe erschossen wird, ohne dass aus seinem Körper sofort eine Fontäne Blut schießt.
Ein weiterer Grund den Live-Stream nicht für authentisch zu halten, war eine Beobachtung, die Oliver Janich auf seinem YT-Kanal gemacht haben will, die sich allerdings nach wiederholter Analyse des Streams als nichtig heraus stellt (Janich hält das Geschehen übrigens auch für real, “kann die Geschichte mit den blauen Socken aber nicht erklären”).
Das ganze Missverständnis beruht auf der falschen Wahrnehmung, dass ein im Gang der Moschee erschossenes Opfer zuerst bloßfüßig gewesen sei, nach der Rückkehr des Shooters aber blaue Socken getragen habe.
Das hätte eine Inszenierung durch Krisenschauspieler nahegelegt, wie dies bei etlichen anderen Anschlägen der Fall gewesen ist.
Wie aber im Live-Stream der Tat zu sehen ist, erschießt Tarrant bei 6:49 Minuten einen bloßfüßigen Mann, der vor ihm auf allen Vieren fliehen will und wendet sich danach einem Nebenraum auf der rechten Seite zu, in dessen Eingang bereits ein Toter mit blauen Socken liegt.
Die Kamera schwenkt zurück und erfasst für Bruchteile einer Sekunde den bloßfüßigen Toten im Gang. Danach läuft der Terrorist weiter den Flur entlang.
Ab 10:39 kehrt der Attentäter mit einer neuen Waffe zurück und man sieht genau die Szenerie, die nach den vor vier Minuten gefilmten Geschehnissen zu erwarten ist: Zwei Erschossene im Eingangsbereich, um die sich bereits Blutlachen gebildet haben, einen Toten mit blauen Socken, der in der Öffnung zum Nebenraum liegt und den bloßfüßigen Toten (“den auf allen Vieren Fliehenden”) knapp danach im Gang.
Das ist alles völlig stimmig und zumindest die Behauptung, dass hier ein “Fehler” gemacht wurde (wie beispielsweise in Orlando) ist falsch.
Das ist zwar kein Beweis dafür, dass das Massaker real stattgefunden hat, aber man kann getrost davon ausgehen, dass bei der Szene im Flur “kein Regiefehler” stattgefunden hat.
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Vorbehaltlich etwaiger anderer “Regiefehler”, die diesem Blogger nicht bekannt sind, scheint es mir jedenfalls vernünftig, von einem authentischen Geschehen auszugehen.
Brenton Tarrant hat die 49 Menschen erschossen und auch das “rechtsextreme Rundherum” der Tat ist stimmig – vom Cetnik-Lied auf der Fahrt zum Tatort (Danke, I.) bis zu seinem ethnonationalistischen Manifest (“The Great Replacement”).
Das heißt paradoxerweise aber nicht, dass Tarrant nicht trotzdem ein “schuldiger Patsy” war.
Der verlängerte Arm eines Geheimdiensts, der die Tat begünstigt und vielleicht sogar erst ermöglicht hat. Ähnliches war ja bereits bei Lee Harvey Oswald und Timothy McVeigh zu beobachten.
Nachbemerkung, 17.3.2019, 12.00 Uhr: Gibt es vielleicht doch “unpassende” Details im Video zu sehen, siehe hier?
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