ORF-Journos haben entdeckt, dass eine brasilianische Firma, die in einen großen Korruptionsskandal verwickelt zu sein scheint, steuerschonende Briefkästen in Wien unterhält, was zwar legal ist – aber nur auf Basis eines veralteten Doppelbesteuerungsakommens. Dies will auch der österreichische Fiskus ändern. Dumm nur, dass inzwischen die Basis für Gewinnbesteuerung entfallen ist.
Schwarze Zahlen schreibt Odebrecht heute keine mehr, angeblich wegen milliardenschwerer Strafzahlungen (oder vielleicht doch wegen der künstlich herbeigeführten Ölpreisbaisse?).
Selbst wenn Odebrecht Gewinne im Ausland machte, müssten diese mittlerweile aber in Brasilien versteuert werden.
Dies wirft die Frage auf, was das österreichische Finanzministerium mit einem neuen Steuerabkommen glaubt erreichen zu können.
Etwa eine neu zwischen den beiden Staaten vereinbarte Doppelbesteuerung, bei der zuerst Brasilia die Hand aufhält und danach Wien (und “Odebrecht” würde sicher stillhalten)?
Oder ging’s eher darum, einen O-Ton zur Fixen Idee beizusteuern, dass den Finanzierungsschwierigketen europäischer Wohlfahrtsstaaten durch das Schließen von Steuerschlupflöchern beizukommen ist?
Den Journos ging’s jedenfalls darum
- erstens die Zeit ihrer Hörer/Leser zu verplempern,
- zweitens Rechercheaufwand in Höhe von einigen Manntagen nicht “abschreiben” und
- drittens nicht berichten zu müssen, dass die in “echten Steueroasen” entstehenden Steuerentgänge nur ein Prozent sämtlicher Steuern und Sozialbeiträge ausmachen.
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