Ö: Die Unwetter-Entwarnung und das dienstbare Panik-Orchester

Während unsere Medien-Tröten (nicht nur) der Regierung dabei helfen, “das politische Reindl der jüngsten Schlechtwetterfront auszuschmieren”, ist in sachkundigen Meteorologen-Kreisen Entwarnung angesagt. Die vom journaillistischen Panik-Orchester gebetsmühlenartig beschworene Wetter- (oder nicht doch: Klima-)Katastrophe” scheint blöderweise (?) nicht einmal an der Donau stattzufinden.

Unsere sich ach so kritisch gebende Journaille, die bloß bei Typen wie Trump zum Faktenchecken aufgelegt ist, scheint weiter wild entschlossen, diversen Politicos jeden Unsinn durchgehen zu lassen, wenn dieser nur mit der jüngsten “Wetterkatastrophe” begründet wird.

Das beginnt bei Bundespolitikern wie dem amtierenden Bundeskanzler, der mit seiner ÖVP nächste Woche zur Bundes-Wahl steht,

und setzt sich bei Landespolitikern fort, was für das Beispiel NÖ schon einmal thematisiert wurde.

Die Mi Lei und ihre Kumpanen sind für die überregionale Journaille freilich keine Sympathieträger,

weswegen die objektiv vorhandene mediale Schützenhilfe für St. Pölten eher mit zugehaltener Nase erfolgte.

Sympathischer ist da scheinbar die Wiener SPÖ, die ständig den Unsinn von der Donauinsel trommelt, die sie durchgesetzt hat und die die ÖVP hat verhindern wollen.

Das ist zwar faktisch richtig, tut aber aber rein gar nichts zur Sache,

was ein geografiekundiger Journalist theoretisch auf’s Tapet bringen könnte.

Wie bekannt, ist das bisherige, tatsächlich “disruptive” Hochwasser (Gros der U-Bahnen) vom Wien-Fluss verursacht worden, der zuerst in den Donau-Kanal und erst nahe dem Alberner Hafen (heißt wirklich so) in die Donau mündet

- was potenziell höchstens die letzten fünf Prozent der Donauinsel tangiert.

Trotzdem wird munter weiter getrommelt und die Journaille macht – wohl weil Treppelweg – nicht einmal Muh.

Wenn es demnächst ein weiteres “saftiges” Donau-Hochwasser gibt – was noch immer nicht auszuschließen ist -, kann man ja weiter über die Donau(insel) reden,

wobei man diesfalls freilich nicht auf die Donauregulierung des 19. Jahrhunderts vergessen sollte, die von christsozialen oder liberalen Stadtvätern angeschoben wurde

(der als Antisemit studienratsbekannte Karl Lueger war übrigens einer von denen).

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Wie dem auch sei

- derzeit sieht’s nicht so aus, als ob es jetzt noch ein sozusagen echtes Donauhochwasser gäbe.

Die “blaugelben” landeseigenen Wasserstandsnachrichten, die bis hinauf nach Mauthausen Pegelstand und Durchfluss berichten, wissen nichts Aufregendes

und auch die Übersicht des Hydrographischen Diensts aus Oberösterreich raubt einem nicht den Schlaf.

Die Oberösterreicher machen zwar nur die Pegelstände öffentlich,

aber die Durchflussmengen an diversen Messstationen dürften intern bekannt sein,

weil sonst würde dortamts wohl keine Entwarnung gegeben (“Hochwasserbericht Nr. 26″).

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Die Lage in Niederösterreich ist derweilen völlig unspektakulär geworden – wenigstens meteorologisch,

auch wenn die eigentlich gar nicht zur Wahl stehende Landeshauptfrau anderes suggeriert.

In NÖ hat es weitgehend zu regen aufgehört.

wie ein Screenshot aus dem landeseigenen Hydro-Dienst zeigt.

screenshot_wasserstandsnachrichten_NÖ_19_Uhr
Q: “Nö. Wasserstandsnachrichten”

Das heißt, es regnet auch im Großraum St. Pölten nicht mehr,

dem “Krisen-Fokus von gestern”.

Und beim “Krisen-Fokus von vorgestern”, dem Kamptal, gibt “Ottenstein” (Thurnberg) mittlerweile weniger als 170 Kubik pro Sekunde ab, die um 10 – 20 Kubikmeter vermehrt in Stiefern ankommen,

was wohl auf die verbleibende Taffa und abrinnende “grüne Überschwemmungsgebiete” zurückzuführen ist.

Zum Vergleich: Vor vier Tagen oder so war in Stiefern ein Durchfluss von um die 300 Kubik pro Sekunde Usus.

Warum sich der dortige Pegelstand weiter an die 4-Meter-Marke krallt, weiß der Teufel.

Unabhängiger Journalist

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