Die höchstbezahlte Wahrsagerin der Welt, EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska, sagt in der Welt voraus, dass in 15 Jahren, also 2033, kaum noch jemand Benzin- oder Dieselautos fahren werde (weil diese unmodern geworden seien, wie die Zeitung suggeriert). Frau Elzbieta könnte recht behalten – aber nur, weil die europäischen Regierungen ab 2025 in Serie Verbrennungsmotoren verbieten werden. NB zum Zweiprozent-Anteil, der den Planeten retten soll. NB II: Erläuterung zu NB I.
Die Niederlande und Deutschland beispielsweise ab 2030, Frankreich und Großbritannien ab 2040, siehe z.B. hier und hier.
Wer möchte unter solch günstigen Umständen keine Wahrsagerin sein?
Die berichtende Journalistin assistiert Frau Elzbieta jedenfalls: “Die Zahlen geben ihr teilweise recht.”
Echt – welche Zahlen?
Na, die Zahlen, die zeigen, dass die Diesel-Zulassungen zurückgegangen sind, nachdem seit Monaten kampagnisiert wird und ein deutsches Gericht ein innerstädtisches Fahrverbot für die Selbstzünder gutgeheißen hat.
Seht ihr ? Es geht schon los mit dem Umodernwerden der Verbrennungsmotoren.
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Das mit dem Ausdermodekommen geht ganz hurtig, wie die deutsche Noch-immer-Kanzlerin schon 2011 festgestellt hat (“1 Milllion Elektroautos bis 2020″).
Die Voraussage machte die Merkel damals freilich noch ungestützt – ungestützt von medialen Kampagnisierern und staatlicher Verbotspolitik.
Würde sie unter den heutigen Umständen prophezeien, hätte sie es leichter.
Da könnte sie davon ausgehen, dass “ihr” Kraftfahrt-Bundesamt ab 2030, spätestens 2035 keine “privaten” Neuzulassungen mehr erteilen wird.
Oder auch, dass an Private gar kein Treibstoff mehr abgegeben werden darf (nur mehr an Polizeiautos und Ambulanzen).
Auf dieser Basis lässt sich zweifellos eine respektable Trefferquote zustandebringen.
Nachbemerlung I, 10.3.2018, 2.00 Uhr: Weil ich von meinen grünen Freunden schon wieder zu hören kriege, was der wahre Grund für das Unpopulärwerden von Verbrennungsmotoren sein soll: das Klima.
Ein paar besonders beschränkte Zeitgenossen mögen ihn ja “unterschreiben” – davon abgesehen, muss es sich um den dämlichsten Vorwand der Weltgeschichte handeln.
Hier eine Grafik und ein Zitat aus meinem Eintrag EU-Lügen zu Klima und Energie in vier Tortengrafiken. Die Zahlen stammen aus dem EU-Pocketbook 2017.
Wir haben es also mit 10,2% * 0,2 = rund zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes zu tun, die das Weltklima retten sollen – und auch das nicht auf einen Schlag, denn PkW mit Verbrennungsmotor sollen ja nicht sofort untersagt werden, sondern nur die Neuzulassungen.”
Nachtrag 2, 10.3.2018,18.00 Uhr: Erläuterungen zu Nachtrag 1, der – wie mich ein Freund aufmerksam machte – nicht nachvollziehbar ist.
Zum Teil ist die Rechnung bewusst schlampig, weil es 1.) einen geringen Unterschied macht, ob wir von 2015 oder von 2017 sprechen und 2.) ist es mir ziemlich egal, ob europäische Privat-PkW nun zwei oder drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes beisteuern.
Die 10,2% sind jedenfalls die Emission der EU-28, bezogen auf alle internationalen Emissionen und die 20 Prozent (= “*0,2″) sind die gelben 24,6% der Torte, vermindert um den Anteil jener Transportfahrzeuge, die nicht dem privaten Indivuidualverkehr zuzuordnen sind (ein kleinerer Teil der 24,6% kommt eher aus gewerblich-industriellen Auspuffen als aus jenen “lupenreiner Privat-PkW”).
Das ist alles geschätzt und “Daumen mal Pi” – vom Ergebnis her ist Genauigkeit aber nicht wirklich von herausragender Bedeutung. Ich verstehe aber, dass Leute, die meine Rechnung nachvollziehen wollen, sich fragen: “Warum *0,2 und nicht *0,246 ?”
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