Die NATO-freundliche Journaille berichtet korrekt über die Ersetzung des russischen Verteidigungsministers durch einen Zivilisten-Strohmann sowie die Bestellung des langjährigen bisherigen Amtsinhabers Sergej Schoigu zum Chef des nationalen Sicherheitsrats - hat bei der Beurteilung dieses Vorgangs aber erneut die rosarote Brille auf. Wieder einmal soll des “System Putin” bröckeln, wo doch das einzige, was möglicherweise bröckelt, der Einfluss des FSB ist.
In seiner neuen Funktion ist Schoigu dem Präsidenten näher als zuvor und kann diesen besser als vorher “präjudizieren”. Sein Positionswechsel ist also kein im Westen übliches “Wegloben” nach dem Peter-Prinzip, sondern sichtbares Zeichen von Geländegewinnen des (offiziellen) Militärs in der “Sicherheitsarchitektur der Silowiki”.
Man könnte übrigens die mittlerweile weitgehend vergessene Causa Prigoschin inklusive dessen “Unfalltod” durchaus in diese Sicht der Dinge integrieren.
Prigoschin war ein (inzwischen) hochrangiges FSB-Asset, das dieser Teil der russischen Machtstruktur – inklusive Putin – nicht mehr schützen konnte und das
- entweder wirklich von einem Militär-Geheimdienst erwischt wurde, oder
- bei dem – mit oder ohne Mitwirken des Militärs – der Verschwindibus gemacht wurde, eine der leichtesten Übungen für einen Geheimdienst. Der Mann, eigentlich selbst ein Silowik, plapperte auch in Belarus zu viel. Dieser Blogger neigt am ehesten der akkordierten Verschwindibus-Version zu, weil schon der angebliche Putsch Prigoschins vor etwa einem halben Jahr von A bis Z “gestagt” war.
Doch zurück zu Schoigu, der als oberster Sicherheitsberater des Präsidenten einen (früheren) FSB-Mann ersetzt.
Und zurück zu westlicher Journaille & diversen Experterln….
Das alles wäre relativ leicht zu erkennen (und auszusprechen),
hätte man nicht seit Jahr und Tag falsche Narrative verzapft, deren Gefangener man nun ist.
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