Wer noch Zweifel an der Lenkung der Europa zuströmenden Flüchtlinge hatte, sollte diese vergessen. Seit Idomeni ist klar, dass die migrantische Masse als Suchinstrument und Rammbock eingesetzt wird um Schwachstellen ausfindig zu machen – Schwachstellen im fragilen Grenzkordon an der Südostgrenze des Kontinents. Die Netzwerke, die das ermöglichen, sind heterogen. Sie setzen sich aus vorgeblichen Idealisten, Millionär-Pensis und monothematischen “Journalisten” zusammen.

Seit zwei Tagen sind die Zeitungen voll mit dem Umgehungsmarsch von Idomeni und es sieht so aus, als hätte sich ein Teil der Medienleute darauf besonnen, dass ihre Aufgabe nicht darin besteht, einfach die Narrative diverser NGO zu reportieren. Hier, im Blog der FAZ, ist eine gute Zusammenfassung der Geschehnisse (“Wie man in Idomeni eine humanitäre Katastrophe inszeniert”).

Sehenswert auch die Fotostrecke der Krone (“So provozierten Aktivisten das Grenzdrama”), die den Eventcharakter des Geschehens enthüllt. Auf etlichen Fotos der Flussquerung sind doppelt so viele mitteleuropäische Menschen zu erkennen als Gesichter, die aussehen, als würden sie aus dem Nahen Osten stammen. 

Selbst die gezeigten “Idealisten”, üblicherweise Linke auf der Suche nach einem endlich funktionierenden revolutionären Subjekt, repräsentieren nicht “die Wahrheit” über Idomeni. Bei weitem nicht.

Hinter der gelenkten Migration steht eine breite Allianz von Gruppen, die sich meist nicht einmal bewusst sind, dass sie zusammenarbeiten. Zu ihnen gehören auch Journalisten, die eigentlich Aktivisten sind und Promis, die als Testimonial-Spender fungieren. Beispielsweise CDU-Urgestein Norbert Blüm, der kurzfristig in Idomeni auftauchte: “Europa, ich schäme mich für dich  !”

Damit ist die Debatte auch schon geframt: Europa (von dessen Politikern sich sowieso nur wenige querlegen) ist zuständig. Nicht Kriegsparteien & -treiber in Syrien und Afghanistan, nicht mörderische Heilslehren und ihre Unterstützer  in den Anrainerstaaten (Türkei und Saudiarabien) und auch nicht Misswirtschaft & Bevölkerungsdruck sind verantwortlich.

Nein, es ist “Europa”.

Sagt sogar der Nobbi Blüm. 

Über so einfachem Befund aus berufenem Mund kann man leicht zu fragen vergessen, wieso Flüchtlinge wie rücksichtslos vorwärts getriebenes Vieh auf geschlossene Grenzen zuhalten, warum Mütter ihre Kinder ohne Not in’s eiskalte Wasser von Grenzflüssen treiben oder wieso Väter ihre Familie in Schlauchbooten dem Ertrinken preisgeben. Verzweifelte Todesangst war und ist’s jedenfalls nicht.

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In der oben geschilderten Mitarbeiterkette fehlt noch eine Kategorie und das sind die Braunen Nasen-Politicos, die aus welchen Gründen immer erpicht sind, eine Masseneinwanderung nach Mitteleuropa zu organisieren (auch da mag es unterschiedliche Motivationen geben).

Diese Politikaster benötigen tragische Events wie in Idomeni, um ihren Völkern zu verklickern, warum sie moralisch gezwungen gewesen seien, auf Erpresser einzugehen oder grotesk “selbstschädliche” Deals wie den mit der Türkei abzuschließen. Noch müssen diese Leute den Anschein erwecken, dass sie ihrem Elektorat rechenschaftspflichtig wären.

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Warum Merkel & Co. so agieren wie sie agieren, ist ein großes Geheimnis, das mit gängigen Parametern schwer erklärbar ist. Meist wird der Merkel in dem Zusammenhang eine radikal “gesinnungsethische” ja “urchristliche” Motivation zugeschrieben (für die sich in ihrer bisherigen politischen Laufbahn kein einziger Hinweis findet).

Genauso plausibel ist, dass sie erpresst und gehandelt wird, mit Kompromaten über vergangene Fehltritte oder Versprechungen für die Zukunft. Dass in der Zeitung nichts darüber steht, will nichts heißen.

Klar ist jedenfalls, dass diese Politiker im Einklang mit

• moneyed interests “philantropischer” angelsächsischer Finanzkapitalisten sowie mit von diesen gesponserten Gruppen agieren, siehe z.B.  hier.  
• Auch besteht kein Zweifel, dass diese Politik die Herkunftsstaaten besagter Politiker nachhaltig destabilisiert und ihrer dortigen “constituency” schaden, zum Beispiel durch die Entziehung kollektiven Eigentums (“Sozialtöpfe”). Insofern stellen oft verbreitete Vorhalte gegen Fremdenfeinde die Tatsachen auf den Kopf.
• Nicht so offensichtlich ist die Tatsache, dass der Dritte im Bund der islamistische Universalismus wahabbitischen, moslembruderschaftlichen oder IS-Zuschnitts ist. Sprache und Theologie der Politiker sowie der marxistischen Universalisten sind zwar andere als jene fundamentalistischer Islamisten. Doch die Umma der Endtage, der internationale Sozialismus und die planetarische Herrschaft der Menschenrechte unterscheiden sich nicht so sehr als dass die drei nicht ein Stück des Wegs gemeinsam gehen könnten. Was die heutige zivilisatorisch unähnliche Migration nach Europa angeht, passt zwischen die drei (vier) genannten Gruppen jedenfalls kein Blatt. 

Die russische Intelligenz ist den hiesigen Sprachregelungen (“Flüchtlinge”) weniger verpflichtet als ihre westeuropäischen Kollegen und rechnet überdies mit einer Kriegsführung der 4. oder 5. Generation – nicht nur, weil sie in Putins Reich des Bösen lebt     

Das ist der Humus, auf dem originelle Begriffsschöpfungen wie “Soros-dschihadistische Vorhut” entstehen, siehe hier.

Das ist auch der Grund, warum Leute wie André Korybko ohne Bedenken das Konzept von der Migrationswaffe übernehmen (was hierzuland’ fast unmöglich ist). Für solche Autoren bestehen kaum Zweifel, dass das, was hier unter Flüchtlingstragödie firmiert, eine straff, im Detail gemanagte Sache ist. 

Foto: Ministerium für Europa, Integration und Äusseres (Österreich), Wikimedia Commons, CC BY 2.0