Folgend die “rohe Mortalität” in Spanien, einem weiteren hotbed des jüngsten “Ausbruchs” in Europa. Die Daten kommen von Eurostat, Auswahl und (händische) Übertragung in Tabellen von diesem Blogger (wie im Lombardei-Posting bin ich allein auch hier für etwaige Übertragungsfehler verantwortlich). Überschlagsmäßig summiert, sind von Mitte März bis Anfang Mai 2020 um ca. 45.000 mehr Menschen gestorben als im Vergleichszeitraum 2019, in einem Staat, in dem jährlich 430.000 Menschen das Zeitliche segnen.
Wie in der Lombardei lasse ich mich auch in diesem Fall nicht auf die höchst manipulationsanfällige Klassifizierung der Todesursachen ein
und betrachte nur die “rohe Mortalität”, also die Zahl der Verstorbenen ungeachtet der Todesursache.
Deren Rate lag in Spanien 2018 bei ca 0,9% p.a. bzw bei 9,1 Personen auf 1.000 Einwohner, was für eine “überalterte Industrienation” ein unauffälliger Wert ist.
Corona mag, auf’s Jahr gerechnet, die Mortalität also um 0,1 – 0,2 Prozentpunkte gesteigert haben.
“Weniger industrialisierte, arme Entwicklungsländer” haben idR eine jüngere Bevölkerung, aber auch ein schlechteres Gesundheitssystem (bzw. “schlechteren Zugang” dazu).
Vielleicht würden die Eurostat-Daten auch einen aussagekräftigeren regionalisierten Zugang nach dem Muster der Lombardei ermöglichen,
dieser Blogger kennt sich in Spanien aber zu wenig aus, um dort die “richtige(n) NUTS3-Region(en)” herauszupicken.
Daher die spanischen Gesamtzahlen, die naturgemäß weniger “dramatisch” als die der Lombardei sind (wo sich die Hälfte der Epidemie in Italien abspielte;
“im großen Bild” sind freilich nicht einmal die Lombardei-Zahlen so dramatisch, dass sie die pauschale Lahmlegung von Wirtschaft und öffentlichem Leben rechtfertigen würden).
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Das ursprünglich von der INE stammende spanische Datenmaterial ist anders organisiert als die Zahlen der Istat, nämlich in Wochen (wohl Kalenderwochen) und nicht in Monaten.
Dieser Blogger hat aus den Zahlen drei Tabellen gemacht. von denen sich die erste den ersten acht Wochen des Jahres, die zweite den KW 9 – 16 und die dritte KW 17 – 24 widmet.
Auf 2020 bezogen und “grob gesprochen” zeigt die zweite Tabelle die “heiße Phase” im Frühjahr.
Zum Vergleich sind auch die Werte 2018 und 2019 erfasst, die freilich als “endgültig” und “povisorisch” ausgewiesen sind.
Die 2020er-Zahlen sind dagegen “estimated”, wobei das keine “Schätzung” im landläufigen Sinn ist, sondern eine “technische Differenz”.
Schätzungen im landläufigen Sinn berücksichtigen keine “Einerstellen”, wenn es um vier- oder fünfstellige Werte geht.
Zuerst die Tabelle zum Jahresanfang:
2018 | 2019 | 2020 | |
KW1 | 11204 | 9127 | 8901 |
KW2 | 10905 | 10019 | 9614 |
KW3 | 10981 | 10473 | 10111 |
kW4 | 10324 | 10141 | 9609 |
KW5 | 9893 | 9964 | 9649 |
KW6 | 10015 | 9676 | 9400 |
KW7 | 10105 | 9357 | 8987 |
KW8 | 9656 | 9210 | 8510 |
Nun die Tabelle der “Corona-Wochen” des Jahres 2020:
2018 | 2019 | 2020 | |
KW9 | 9599 | 8919 | 8000 |
KW10 | 9203 | 8588 | 8653 |
KW11 | 8862 | 8202 | 9285 |
KW12 | 8616 | 8022 | 12676 |
KW13 | 8628 | 8169 | 19220 |
KW 14 | 8414 | 8081 | 20653 |
KW15 | 8335 | 8049 | 17229 |
KW16 | 8112 | 7802 | 13132 |
Und nun die Werte ab Anfang Mai, die wenigstens in der 17. Woche noch eine deutliche Abweichung im Jahr 2020 zeigen.
In den KW 18 & 19 ist die Annäherung an die Jahre 2019 und 2018 bereits weitgehend erfolgt (die Differenz aber noch sichtbar):
2018 | 2019 | 2020 | |
KW17 | 7735 | 7754 | 10341 |
KW18 | 7359 | 7742 | 8833 |
KW19 | 7595 | 7726 | 8593 |
KW20 | 7511 | 7536 | 7587 |
KW21 | 7527 | 7429 | 7660 |
KW22 | 7306 | 7619 | 7221 |
KW23 | 7109 | 7512 | 7213 |
KW24 | 7154 | 7010 | 6864 |
Quelle ist diese Eurostat-Datenbankanwendung (“Deaths by week, sex, 5-year age group and NUTS 3 region”).
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