Corona: Der Kampf gegen die Übersterblichkeit in der Lombardei

lombardei_sterblichkeit_2020_bearbeitet
Quelle:Istat

Die Lombardei, unerschöpfliche Quelle klickträchtiger Tartarenmeldungen, hat die sg. Pandemie durchaus zu spüren bekommen – aber kaum in einem Ausmaß, das die systematische Zerstörung der Realwirtschaft des Landes rechtfertigt. Das legt die “rohe Mortalität” nahe, die  2020 um errechnet 71 Prozent gestiegen sein dürfte.     :mrgreen:   Von einer echten Seuche sind die Istat-Zahlen aber meilenweit entfernt.

In diesem Eintrag soll ausschließlich die lombardische Mortalität von Jänner bis (inklusive) Mai 2020 betrachtet werden, die zwar auch “nur ein Proxy” – aber der wohl beste verfügbare - ist.

Um die Ausschlag gebende Todesursache der von Jänner bis Mai Verstorbenen zu klären, hätten 71.000 Tote von “ehrlichen Leichenbeschauern” obduziert und beurteilt werden müssen.

Das war und ist bis heute nicht realistisch.

Dieser Blogger geht allerdings davon aus, dass die Verstorbenen, für die Totenscheine ausgestellt wurden, wirklich verschieden sind

und dass diese Zahl von regionalen und nationalen Statistikämtern nur schwer “manipuliert werden kann”.

Die auf dem Dokument angegebene Todesursache ist mit mehr Skepsis zu betrachten.

Hier laden die Melde-Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation geradezu zum Statistikschwindel ein, siehe hier.

Nicht nur, dass “per definitionem” Todesfälle MIT dem und DURCH das Virus gleich gesetzt werden

- schon der bloße Verdacht des beschauenden Arztes reicht für eine einschlägige Klassifizierung aus, “wenn kein Labor vorhanden oder dessen Befund uneindeutig ist”.

Das ist eine Farçe, die jedem “aufgeweckten Volksschüler auffallen müsste” – nur unsere Journaille scheint das nicht zu bemerken. Warum?

***

Das italienische Statistikamt hat am 1. Oktober seine vorläufige monatliche demographische Bilanz von Jänner bis Mai veröffentlicht

und ein Blick auf die Todes-Zahlen der Lombardei zeigt,

dass diese in der 10 Millionen-Einwohner-Region in den ersten fünf Monaten um 61% gegenüber 2019 gestiegen sind,

weniger stark gegenüber 2018 und stärker gegenüber 2017 (ev. Fehler gehen auf meine Kappe).

Die Erhöhung fand praktisch ausschließlich in den Monaten März und April statt.

Hier eine “unprofessionelle”, selbst gebastelte Tabelle, die eigentlich nicht zur Veröffentlichung bestimmt war:

Todesfälle_Lombardei 2017_2020

Auf das Gesamtjahr “mechanisch hochgerechnet”, muss Lombardia 2020 mit 170.441 Todesfällen rechnen,

gegenüber nur 99.986 im Jahr 2019.

Das ist ein Anstieg von 70,5 Prozent und die Epidemie ist zweifellos für den Großteil des Auftriebs 2020 verantwortlich

(widrige Witterungsumstände beeinflussen auch die Mortalität,

ebenso wie “Verdrängungseffekte” etc. z.B. durch verschobene Behandlungen, verschleppte Arztbesuche usw.; auf der anderen Seite stehen weniger Verkehrs- und Arbeitsunfälle)

Den brutto 71.000 zusätzlichen Toten in der Lombardei stehen rund 200 Milliarden Euro Verlust auf BIP-Ebene gegenüber (die OECD geht für das Gesamtjahr von – 10,5% ggü. 2019 aus – was aus mehreren Gründen wohl nicht die ganze traurige Wahrheit ist.).

Ein Vergleich des italienischen Gesamtgeschehens würde möglicherweise einen “saubereren Eindruck” machen – allerdings würde man dabei fast keinen demographischen Ausschlag bemerken – siehe dazu diesen Eintrag bei den Querschüssen.

Etwa die Hälfte des italienischen Epidemiegeschehens 2020 spielte sich in der Lombardei ab, mit weitem Abstand gefolgt von Piemont und der Emilia-Romagna.

Südlich der Toskana wurden nur wenige Fälle erfasst (aus welchen Gründen immer)

- die Geschehnisse in Oberitalien mussten aber her halten, wirtschaftliche Aktivitäten im ganzen Land (und darüber hinaus) zu unterbinden.

Geschätzt Hunderttausend zusätzliche Tote in Oberitalien im Jahr 2020 sind zweifellos eine Menge

- das soll hier nicht klein geredet werden und vielleicht ist an der Behauptung der Regierenden, dass “ohne Lockdown” noch viel mehr gestorben wären, was dran

(bin da eher skeptisch – Schweden).

Auch die Erhöhung der “rohen Mortalität” in der Lombardei von 1,0 auf 1,7 Prozent binnen Jahresfrist ist nicht ohne

- und die Übersterblichkeit dürfte unter Alten und Co-Morbiden noch deutlich höher liegen.

Aber die Vernichtung von Millionen selbstständigen und unselbstständigen wirtschaftlichen Existenzen und (womöglich) die Enteignung von Sparern und Guthabens-Besitzern zählt auch.

Mit den großen Seuchen vor der Erfindung von Antibiotika ist diese Epidemie jedenfalls nicht vergleichbar.

Unabhängiger Journalist

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