Großkampftag für liberale Mainstream-Medien und rechte Info-Krieger. In den USA gab’s erste Anklagen gegen (frühere) Mitarbeiter des US-Präsidenten, angeblich im Zusammenhang mit speziellen Russland-Nachforschungen des FBI. Wenn da nicht noch was nachkommt, werden dem kurzzeitigen Wahlkampfchef Trumps nur undurchsichtige Überweisungen im Zusammenhang mit einem früheren “Beratungsauftrag” vorgehalten.. Die Rechte hackt derweil auf der von den Demokraten finanzierten Schmutzkübelkampagne gegen Trump herum und thematisiert die Kooperation von US-Linken, deutschen Antifanten und islamistischen Glaubenskriegern. NB zu den Lobbykraten, den Mitessern der Macht
Ein Spektakel ist es allemal, wenngleich nicht so dramatisch wie ursprünglich erhofft.
Der Angeklagte, für den eigentlich eine spektakuläre Verhaftung inklusive Handschellen erwartet wurde, fuhr in der Früh mit seinem Anwalt zum FBI, um zu jenen 13 Überweisungen seiner Firma auszusagen, mit denen im Verlauf von drei Jahren etwa 3 Millionen US-Dollar bewegt wurden.
Paul Manafort, der seine Unschuld beteuert, wird aber auch wegen “Verschwörung gegen die USA” angeklagt, denn schließlich hat er ab 2012/13 den (gewählten) früheren Präsidenten der Ukraine beraten, einen allgemein als korrupt angesehenen Politico, dem Manafort möglicherweise bei der Geldwäsche geholfen hat.
Sein Auftraggeber war derselbe prorussische Viktor Janukowytsch, der 2014 u.a. mit US-Hilfe weggeputscht worden ist.
Für die Demokraten ist jedenfalls zu hoffen, dass es sich dabei tatsächlich nur um die “ersten Anklagen” handelt – wie meist formuliert wird -,
denn die Anklage-Suppe sieht für den europäischen Laien nicht gerade nach einem Risiko für Trump aus (auch wenn sich ein CNN-Kommentator fragt: Watergate oder Iran-Contra?)
Das verblüffendste, jeder rationalen Erklärung Trotzende ist jedenfalls die Unbekümmertheit, mit der “liberale Medien” in Amerika und Europa eine alte fiskalische Mücke zum politischen Elefanten machen, dem wohl nur eine Absetzung eines gewählten Präsidenten gerecht werden kann.
So, als könnten ihre “Konsumenten” nicht lesen und wären völlig unverständig.
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Womit dieser Schreiber zu Edward Kleins All Out War. The Plot to destroy Trump “abbiegt”.
So heißt das soeben erschiene Buch eines früheren Mainstream-Journalisten und passionierten Hillary-Clinton-Kritikers, in dem dieser u.a. die Zusammenarbeit zwischen US-Linksradikalen, deutschen Autonomen und ISIS-Kämpfern thematisiert.
Speziell Radikale aus Oakland scheinen gern “Dienstreisen” zu machen, zum Beispiel zum Islamischen Staat oder zu den Krawallen anlässlich des G-20-Gipfels in Hamburg.
Der Autor zitiert aus einem FBI-Bericht zu diesem Thema (siehe z.B hier).
Es scheint sich um eine Art Fünfte Internationale zu handeln, ein Bündnis zwischen amerikanischen Anarchos, europäischen Antifaschisten und arabischen Regligionsfanatikern,.
Das ist aber nicht alles, was Klein “anzubieten” hat.
Folgt man dem vom Autor selbst verfassten Teaser bei Breitbart, beinhaltet der FBI-Bericht u.a. folgende Sätze (eigene Übersetzung):
Das Büro (FBI) hat justiziable Informationen, dass es in der Bundesregierung eine wachsende organisierte Bewegung gibt,die die politischen Entscheidungen der Administration blockieren oder diese beeinflussen möchte (…) Es gab reguläre, organisierte Treffen von Regierungsangestellten (…) im Bezirk Columbia, wo diskutiert wurde, wie man aktiv Regierungsprogramme sabotiert, die abgelehnt werden (…) Dies beinhaltet die Durchsetzung von Immigrationsbestimmungen, Razzien gegen Sozial-Betrug und jede Abschwächung von Umweltregeln. Überdies besteht Sorge, dass ‘dissidente’ Regierungsangestellte von der Regierung Trump aus ihren Positionen entfernt werden könnten.”
Nachbemerkung, 31.10., 07.30 Uhr: Heftige Kritik an meiner Formulierung “fiskalische Mücke”, die zu einem politischen Elefanten hochstilisiert werde.
Obwohl ich das heute etwas anders formulieren würde, stehe ich zu diesem Bild. Man hat es hier mit einem (partei)politisch motivierten Vorgehen des FBI zu tun, das nur dadurch zu rechtfertigen ist, dass vergleichbar hart gegen ein “demokratisches Gegenstück” des Paul Manafort vorgegangen wird.
Inhaltlich bleibe ich dabei.
In dem einen Fall handelt es sich um das Agieren eines Privaten, das möglicherweise auch strafrechtlich relevant ist, während die Sache, um die es im Kern eigentlich geht, ein ungleich graverenderes Verbrechen gegen den Staat wäre – die Verschwörung bzw. Verabredung (“collusion”) mit einer “feindlichen Macht”.
Wenn es darum geht, dass Trump & Co. Leute beschäftigen, die unter Zuhilfenahme staatlichen Einflusses bzw. mithilfe korruptionsnaher Praktiken Geschäfte machen – nun: so ist das eine traurige Realität.
Diese kann man nur abstellen, indem man die Spin-Doktoren, PR-Fuzzis und Lobbyisten hier wie dort zum Teufel jagt.
“Parasiten” staatlicher Macht sind sie – abhängig von den politischen Gezeiten – an irgendeinem Punkt aber alle, die Manaforts, Podestas (und Hocheggers, Silbersteins, etc.).
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