“Weltmarkt für Öl” vor dem Aus?

Strait_of_Hormuz_2004b
Wikimedia Commons

Um die Straße von Hormuz, den entscheidenden Flaschenhals für Erdöl aus dem Mittleren Osten, bahnt sich ein militärischer Konflikt an. Die USA, Saudiarabien und Israel segeln auf Kriegskurs mit dem Iran, Russland und China. Die Amis, in ihrer Hemisphäre nun energetisch autark, haben kaum mehr Interesse, sowieso erschöpfte saudische Ölfelder “militärisch zu sichern”. NB zum Petro-Dollar.

Wie diesem oder diesem Posting zu entnehmen ist, sind die USA zwischenzeitlich nicht nur bei “Energie” allgemein, sondern auch bei Erdöl praktisch autark – dank ihrer Schieferöl-Revolution sowie schwerem Erdöl aus Kanada (und demnächst wohl wieder aus Venezuela).

Die geostrategisch-energetische Situation der EU, die selbst keine nennenswerte Erdölförderung hat, ist da viel schwieriger.

Die Union hat im vergangenen Jahr 20,2 Prozent ihrer außereuropäischen Ölimporte aus dem Nahen (Mittleren) Osten bezogen (38,7 Prozent kamen aus Ländern der früheren Sowjetunion).

Momentan scheinen die USA jedenfalls noch bereit, gegen den Iran & Co. in den Krieg zu ziehen (vielleicht geht es auch “nur” um Israel).

Auslöser der jüngsten Konfrontation war ein Sabotageanschlag auf vier Öltanker vor einem Hafen der Vereinigten Arabischen Emirate am vergangenen Sonntag.

Die USA beschuldigen nun den Iran – aber der wirkliche Drahtzieher kann überall sitzen:

in den USA selbst (siehe “Tonkin-Zwischenfall”). aber auch Saudiarabien oder Israel könnten ein Interesse haben Uncle Sam für ihre Kriegspläne einzuspannen.

Natürlich können es wirklich die Iraner gewesen sein.

Teheran ist durch die Aufkündigung des 2015-Atomdeals durch die USA und die immer schmerzhafter und existenzieller werdenden US-Sanktionen gecornert.

Angeblich hat es gelobt, dass, wenn es selbst kein Erdöl exportieren könne, dies auch “kein anderer” tun können solle (das müsste eigentlich auch für die Lieferungen der Golf-Araber in die Volksrepublik gelten).

Bild: CIA/Wikimedia Commons

Nachbemerkung, 14.5.2019, 07.45 Uhr: Natürlich gibt es noch den “Petro-Dollar” – aber wie Trump & seine Hirne wissen, wird der früher oder später fallen (vielleicht versuchen sie, den Innenwert der Währung irgendwie gegen in die USA zurückströmende Außen-Dollars abzuschirmen).

Ohne $-Hyperinflation wird es nach Einschätzung dieses Bloggers trotzdem nicht abgehen (nur bitteschön nicht vor dem Präsidentschaftswahlen 2020    :mrgreen:       )

Für den folgenden Neustart sind die USA jedenfalls viel besser ausgestattet als Europa.

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.